"Es ist sogar im Gegenteil ökonomisch rational, mit der eigenen knappen Zeit so umzugehen, dass man etwas hat von dem Konsum, dem man diese Zeit widmet. Entrümpelung oder auch 'Befreiung vom Überfluss', das ist ja der Titel des Buchs, bedeutet also nicht, mit dem Konsumieren aufzuhören. Das ist noch nicht einmal eine richtige Konsumkritik, denn der Wert des Konsums steigt ja genau dadurch, dass man weniger konsumiert. Das, was dann nach der Entrümpelung übrig bleibt, bekommt dafür umso mehr Aufmerksamkeit – womit wiederum dessen Wert steigt. Das wäre also eine neue ökonomische Theorie, die darauf hinausläuft, dass der Wert der Dinge nicht vom Preis abhängt, also in Geld gemessen wird, sondern von der Aufmerksamkeit und der Zeit, die man in der Lage ist, einem Gut, einer Ware oder einer Aktivität zu widmen."

Niko Paech