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München in Indien

Kameramann Christoph Ißmayer und zwei kriegerischen Sikh-Saddhus in Faridkot/Punjab, Indien Januar 2012. | Bild: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Karam. Die Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Freitag, 22.07.2016
21:00 bis 22:30 Uhr

ARD alpha
Deutschland, Indien 2012

Walter Steffens Dokumentarfilm "München in Indien" zeichnet das abenteuerliche Leben des Künstlers Hannes Fritz-München nach, der aus einfachsten Verhältnissen stammt und in den 1930er-Jahren zum Hofmaler der indischen Maharadschas aufstieg. Bis heute ist er der einzige Deutsche, dem diese Ehre gewährt wurde. In seinem faszinierenden Künstlerporträt verwebt Filmemacher Walter Steffen die deutsche und indische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und verbindet sie unmittelbar mit der Gegenwart. Er begleitet Konstantin Fritz, den Enkelsohn Fritz-Münchens, auf den Spuren seines Großvaters und auf der Suche nach dessen verschollenen Bildern in Indien. Dabei lässt er sich von den Tagebucheinträgen und den historischen 16mm-Filmen leiten, die Fritz-München auf seinen Reisen gedreht hat. Damals wie heute führt die Reise durch ein Indien, das voller Gegensätze ist und zwischen Tradition und Moderne schwankt. So ist "München in Indien" mehr als ein Künstlerporträt: Es ist zugleich ein indisches Roadmovie und ein Heimatfilm der besonderen Art.

Hannes Fritz studierte Malerei im München der 1920er-Jahre. Nach seinem Abschluss arbeitete er zunächst als "akademischer Kunstmaler" unter dem Künstlernamen Fritz-München. Seine erste Reise nach Indien absolvierte Fritz-München zusammen mit seiner Ehefrau als Hochzeitsreise und bereiste im Anschluss zwischen 1932 und 1937 den Subkontinent. Dabei führte Fritz-München, der in dieser Zeit zum Hofmaler der indischen Maharadschas aufstieg, eine 16-mm-Filmkamera mit sich, mit der er seine Erlebnisse und das Indien der 1930er-Jahre dokumentierte. Diese bislang nie öffentlich zugänglichen Aufnahmen zeigen sowohl das einfache ländliche Leben in der indischen Provinz wie das höfische Prunkleben der Maharadschas, den Luxus der britischen Kolonialherren und die erschütternde Armut vieler Menschen der unteren Kasten. Selbst von Mahatma Gandhi, den Fritz-München 1935 traf und während eines Morgenspaziergangs begleitete, konnte der Künstler Aufnahmen anfertigen. Etwa zweieinhalb Stunden von Fritz-Münchens Filmmaterial sind erhalten geblieben und wurden für diesen eindrucksvollen Dokumentarfilm ausgewertet, der als Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk entstand und an diesem Abend als deutsche Erstausstrahlung zu sehen ist.

Regie: Walter Steffen
Redaktion: Walter Greifenstein