ARD-alpha

Burgund - Macht und Geist

Nacht auf Samstag, 28.05.2016
03:20 bis 04:05 Uhr

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ARD alpha
2004

Es ist ein Land, das ganz Europa beeinflusst hat, seine Politik gestaltet und Kunst, Architektur und Philosophie geprägt hat. Im Zentrum Burgunds steht Dijon, die "Stadt der hundert Glockentürme" - wie Francois I. sie nannte, oder die Metropole der "Großen Herzöge" - wie sie wegen der vier Regenten heißt, die im ausgehenden Mittelalter das Land zu einem der mächtigsten Staaten machten. Provinz ist Dijon heute wieder, aber vom kulturellen Reichtum dieser machtvollen Epoche ist - trotz der Zerstörungen der Revolution - ein reiches Erbe zurückgeblieben. Der "Palais der Ducs de Bourgogne" birgt die weltberühmten, von Claus Sluter inszenierten Grabmale Philipps des Kühnen und Johanns Ohnefurcht und seiner Gemahlin Margarete von Bayern. Der "Jaquemart" dessen Glockenschlag stündlich von der nahe gelegenen Kathedrale Notre Dame ertönt, erinnert an diese machtvolle Epoche Burgunds.
Fast schon mediterran präsentiert sich die Landschaft südlich von Dijon, mit niedrigen Hausdächern in kleinen Dörfern. Eine exzellenten Weingegend ist sie, die Chradonay-Trauben sind weithin berühmt und die Feste der Weinbrüderschaften berüchtigt. In Clos de Vouegeot haben die Zisterzienser schon im 12. Jahrhundert Wein gepresst, im nahe gelegenen Citeaux ist der Ursprung dieses Ordens, dem auch Bayern die Kultivierung ganzer Landstriche verdankt.
Burgund, das einst Cäsar bei Alesia eroberte und das über Jahrhunderte hinweg - in der Mitte Europas gelegen - Schauplatz der Auseinandersetzungen und Kriege um politische und geistige Führung war, beherbergt heute auch wieder moderne Kunst. Es ist ein Land, das im Wandel begriffen ist, eine Landschaft, die von ihrem so ganz besonderen Licht beseelt ist.

Autor/Autorin: Peter Giesecke
Redaktion: Peter Giesecke