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Themenabend "Rückkehr der Wölfe" Rückkehr der Wölfe - geliebt, geduldet, gehasst "Die rbb Reporter"

„Im alten Militärgebiet kann der Wolf gerne sein, aber bitte nicht in der Nähe meiner Kälber“, meint der Landwirt, der nachts nicht mehr schlafen kann, wenn die Kühe brüllen. Glücksmomente gibt es für die Rudelbeobachterin, wenn die Wildkamera gute Fotos schießt. Der Wolf spaltet die Gemüter, auch im Gebiet der Lieberoser Heide. | Bild: BR/rbb/Steffen Heiber

Freitag, 20.10.2017
20:15 bis 20:45 Uhr

ARD alpha
2017

"Im alten Militärgebiet kann der Wolf gerne sein, aber bitte nicht in der Nähe meiner Kälber", meint der Landwirt, der nachts nicht mehr schlafen kann, wenn die Kühe brüllen. Glücksmomente gibt es dagegen für die Rudelbeobachterin, wenn die Wildkamera gute Fotos schießt. Abschießen würde ihn gern mancher Jäger, weil der Wolf die Rehe wegholt. Das freut wiederum den Förster, denn weniger Wild ist gut für seinen Wald. Der Schäfer hat "aufgerüstet", mit speziellen Hunden, und ist ziemlich gelassen.

Der Wolf spaltet die Gemüter, auch im Gebiet der Lieberoser Heide. In ihrem Buch "Wölfe. Ein Porträt" schreibt Petra Ahne: "Es passiert etwas mit einer Landschaft, in der Wölfe leben. Ihre unsichtbare Anwesenheit ist wie eine leise Melodie, die die Stimmung verändert. Indem sie ihre Fremdheit und Ungreifbarkeit in den Wald tragen, machen sie aus ihm einen reicheren, geheimnisvollen Ort. Einer, der den Menschen spüren lässt, dass hier eine größere Ordnung herrscht, als die, die er zu seinem Vorteil geschaffen hat, eine, die ihn vom Zentrum an den Rand rückt."

2017 sind die Wölfe in aller Munde: Bauern und Jäger machen mit Wolfswachen am Lagerfeuer Stimmung gegen die Wölfe, Naturschützer und Wolfsfans verteidigen die Rückkehr der wilden Tiere. Die Politik hält sich zurück und tüftelt an einem Wolfsmanagementplan. Die Stimmung kocht. Für uns der Anlass, genauer hinzuschauen. Im Süden Brandenburgs gibt es die meisten Wolfsrudel, eines davon in der Lieberoser Heide. Wir möchten wissen: Wie leben die Menschen hier mit dem Wolf?

Redaktion: Gábor Toldy