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Gold spinnen Leonische Ware aus Roth

Festliche Weihnachtsdekoration sorgt in diesen Tagen wieder für eine besonders gemütliche Atmosphäre. Eine der wenigen Betriebe, die noch Kupferdraht veredeln und daraus gold- und silberfarbene Gespinste herstellen, ist die mittelfränkische Firma Grimm. Sogar Leonischer Christbaumschmuck wird noch gefertigt.

Stand: 15.12.2016 | Archiv

Geschichte der "Leonischen Ware"

Vermutlich stammt der Name "Leonische Waren" von der französischen Stadt Lyon, wo sich bereits im Mittelalter ein Zentrum zur Herstellung feinster Gold- und Silberdrähte befand. Anthoni Fournier, ein aus Lyon vertriebener Hugenotte, eröffnete 1569 in Nürnberg  eine Werkstatt dieser Art.

"Leonische Ware" in Roth

Einer der Söhne ließ sich später in Roth nieder und schuf zusammen mit dem dort bereits bestehenden Drahtziehergewerbe eine blühende Leonische Industrie. In zahlreichen Betrieben wurden gold- und silberfarbene Drähte und Gespinste hergestellt und weiter verarbeitet.

Gold- und silberfarbene Bordüren

Die Produkte kommen unter anderem in der Mode, der Volkskunst und bei Verpackungen zum Einsatz. Die schwindende Bedeutung Leonischer Waren wurde in Roth durch die Kabelherstellung aufgefangen, die bis heute der wichtigste Wirtschaftsfaktor der mittelfränkischen Stadt geblieben ist.

Eine der "Letzten ihres Standes"

"Sterndlmacherin" Marianne Wiegärtner

Marianne Wiegärtner ist in der Region die letzte Künstlerin, die noch Leonischen Christbaumschmuck herstellen kann. Fast 50 Jahre Erfahrung hat sie inzwischen darin. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit bekommt sie so manchen größeren Auftrag von der Firma Grimm.


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