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Gedanken zur Bergpredigt Mit Äbtissin M Petra Articus OCist

"Wo kämen wir hin, wenn jeder die Worte Jesu wörtlich nehmen und anfangen würde, für seine Feinde zu beten?“, fragt M. Petra Articus, Äbtissin der Landshuter Zisterzienserinnenabtei Seligenthal, angesichts der Krisenherde in aller Welt.

Stand: 16.04.2016 | Archiv

Stadt Nazaret | Bild: BR

Weil die Äbtissin davon überzeugt ist, dass in der Bergrede Jesu am See Gennesaret für jede Gesellschaft fundamentale und überlebenswichtige Aussagen zusammengefasst sind, sieht sie auch in den Seligpreisungen eine tragfähige Grundlage für alle Menschen, die in Frieden zusammenleben wollen.

Wie Christen leben und miteinander umgehen, wird zum Prüfstein dafür, ob Jesu Botschaft auch heute noch als sinnstiftend vernommen werden kann.

Die Sendung ist untertitelt - Bayerntext-Seite 150

Manuskript Format: PDF Größe: 23,26 KB

Der Drehort

Mehr als 200 Meter liegt der See Gennesaret im Norden Israels unter dem Meeresspiegel und ist damit der am tiefsten gelegene Süßwassersee der Erde. Seinen hebräischen Namen "Yam Kinneret", auf Deutsch "Harfenmeer", verdankt er seiner Form, die, aus der Vogelperspektive betrachtet, an dieses Musikinstrument erinnert. Die Gegend um den See Gennesaret war von besonderer Bedeutung im Leben Jesu. Hier begann er der biblischen Überlieferung zufolge sein öffentliches Wirken, und an den Ufern des Sees ereigneten sich viele der Geschichten und Wunder, von denen die Evangelien erzählen.

In der sogenannten Bergpredigt hat der Evangelist Matthäus viele zentrale Botschaften der Lehre Jesu zusammengefasst, und Generationen von Pilgern haben sie am Nordufer des Sees lokalisiert. Bis heute gelten die Seligpreisungen zu Beginn der Bergrede Jesu als Überschrift, um die richtige Leseart für alle weiteren Kernbotschaften des Evangeliums zu entwickeln.

Äbtissin M. Petra Articus

1999 wurde M. Petra Articus zur 43. Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Seligenthal in Landshut gewählt. Petra Articus wurde in Husum geboren und wuchs in Niederbayern auf. In Deggendorf besuchte sie die Schule der Englischen Fräulein.

Nach dem Abitur machte sie zunächst eine Ausbildung zur Kindergärtnerin in der Abtei Seligenthal in Landshut und wirkte anschließend im dortigen Internat als Erzieherin. 1969 trat Petra Articus in das Kloster ein. Mehr als 25 Jahre unterrichtete sie in Seligenthal. Viele der 43 Schwestern dort sind als Lehrerinnen und Erzieherinnen in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen der Schulstiftung Seligenthal tätig.

Ende 2000 durch die Abtei unter Leitung von Äbtissin Petra gegründet, hat diese Stiftung die Trägerschaft für einen Kindergarten, eine private Grundschule mit Hort, ein Gymnasium mit Ganztagsbetreuung, eine Wirtschaftsschule und eine Fachakademie für Sozialpädagogik.

2004 wurde mit der Generalsanierung der Klosteranlage begonnen. Für ihr soziales und pädagogisches Engagement sowie für die Generalsanierung wurde Äbtissin Petra 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 2013 erhielt sie den Bayerischen Verdienstorden, den höchsten Orden des Freistaats.

Kontakt:
Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal
Bismarckplatz 14
84034 Landshut
Seligenthal

Der Orden

Die Zisterzienser sind ein kontemplativer Orden, der durch Reformen aus dem Benediktinerorden hervorgegangen ist. Gegründet wurde er im Jahr 1098 in Frankreich. Die Zisterzienser waren der erste zentral organisierte Orden der Christenheit. Ihr Name leitet sich vom Ursprungskloster Cîteaux ab. Die Mönche und Nonnen leben nach der Regel des heiligen Benedikt.

Ihr Leben ruht auf zwei Säulen: auf Gebet und Arbeit. Einer der bedeutendsten Vertreter des Ordens war der heilige Bernhard von Clairvaux. Er sorgte für die Ausbreitung der Zisterzienser in ganz Europa. Heute gibt es weltweit rund 2300 Zisterzienser in 159 Klöstern.


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