BR Fernsehen - Zeit und Ewigkeit


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Zeit & Ewigkeit Gedanken zum Advent mit Bischof Friedhelm Hofmann

Nur schwer lassen sich im Advent Wege finden, die auf den Kern des Weihnachtsfestes hinführen, meint Bischof Friedhelm Hofmann. In der allgemeinen Hektik macht er sich daher auf die Suche nach dem, wofür es sich zu leben lohnt.

Stand: 02.12.2016 | Archiv

Gleise und Oberleitung | Bild: BR

Ein erfülltes Leben stellt sich nicht automatisch ein, wenn man möglichst umtriebig ist und möglichst viel tut. Das Streben nach immer mehr äußerlichen und oberflächlichen Dingen führt nicht zu einem glücklicheren Leben, sondern endet in einer Sackgasse. Davon ist der Würzburger Bischof überzeugt.

 Umkehren – neue Wege gehen

 Im hektischen Treiben am Würzburger Bahnhof, im Münsterschwarzacher Gartenlabyrinth und in den winterlichen Weinbergen an der Volkacher Mainschleife wirbt Hofmann für die „Kunst des Lassens“, die er in der Botschaft Johannes‘ des Täufers zur Zeit Jesu grundgelegt sieht. Seine Worte sind eine Einladung, dem Leben eine Wende zu geben, sich mehr den wesentlichen Dingen zuzuwenden und sich auf neue Wege einzulassen.

Die Sendung ist untertitelt - Bayerntext-Seite 150.

Bischof Friedhelm Hofmann

2004 ernannte Papst Johannes Paul II. den damaligen Kölner Weihbischof Friedhelm Hofmann zum Bischof von Würzburg. Er ist der 88. Bischof auf dem Stuhl des heiligen Burkhard seit der Gründung der Diözese Würzburg durch den heiligen Bonifatius im Jahr 742.

Nach dem Abitur am Quirinus-Gymnasium in Neuss studierte der gebürtige Kölner Theologie und Philosophie in Bonn und Köln. Im Februar 1969 empfing er im Hohen Dom zu Köln die Priesterweihe durch den damaligen Koadjutor-Erzbischof Joseph Höffner. Im Anschluss an seine Kaplanszeit in Köln-Ehrenfeld wurde er 1972 Domvikar und Dompfarrvikar am Dom seiner Heimatstadt, ab 1980 Domkapitular und Dompfarrer und ab 1981 auch Künstlerseelsorger im Erzbistum Köln.

Bischof Hofmann gilt als ausgewiesener Kunstexperte. Bereits während seiner Freisemester erwarb er im Kunstatelier der Universität Bonn das praktische Rüstzeug für Zeichnung und Malerei. Ein Zweitstudium der Kunstgeschichte und Philosophie schloss er 1979 mit der Promotion im Fach Kunstgeschichte ab. In seiner Dissertation setzte sich Hofmann mit zeitgenössischen Darstellungen der Apokalypse im Kirchenbau seit 1945 auseinander.

Als Theologe und Kunsthistoriker ist der Würzburger Bischof ein Mittler zwischen Kirche und Kunst. Kunst im kirchlichen Umfeld hat für ihn die Aufgabe, neue Perspektiven für den Glauben in der heutigen Zeit zu eröffnen. Hofmann ist Mitglied der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche und gilt als Kunstexperte der Deutschen Bischofskonferenz.

Sein Bischofsamt hat Friedhelm Hofmann unter den Wahlspruch „Crux – spes unica: Das Kreuz – einzige Hoffnung“ gestellt. Dieser greift ein zentrales Wort der heiligen Edith Stein auf, der sich der Kölner in besonderer Weise verbunden fühlt.

26 Jahre lang – bis 2004 – war Hofmann Vorsitzender des Deutschen Lourdes-Vereins in Köln. Der Bischof ist Mitglied der Kommission für Liturgie und der Kommission für Fragen der Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz. Als Vorsitzender der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz war er für die Erstellung des im Advent 2013 eingeführten neuen „Gotteslobs“ verantwortlich.


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