BR Fernsehen - Zeit und Ewigkeit


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Gedanken zum Jahresbeginn Mit Bischof Gregor Maria Hanke OSB

Warum ist die Welt so, wie sie ist? Und was können die Menschen von heute dafür tun, dass kommende Generationen gut auf der Erde leben können? Auf der Suche nach Antworten lädt Bischof Gregor Maria Hanke OSB zu einer Zeitreise ein.

Stand: 26.12.2015 | Archiv

Urvogel Archaeopteryx | Bild: BR/Erwin Albrecht

Im Schnitt 150 Millionen Jahre alt sind die Zeitzeugen aus den Jura-Steinbrüchen im Altmühltal, die der Eichstätter Bischof befragt, um den Jahreswechsel richtig einordnen zu können. Als „beredter Zeitzeuge“ erweist sich für ihn dabei der Urvogel Archaeopteryx im Jura-Museum auf der Eichstätter Willibaldsburg, dessen steile Karriere vom Landlebewesen Dinosaurier hin zur Spezies der Vögel bereits im Erbgut verankert war.

Verantwortung für die Schöpfung übernehmen

Ob die Menschen von heute wie einst der Archaeopteryx und seine Zeitgenossen wieder an einem Wendepunkt stehen, an dem sich ein Entwicklungsfortschritt für die Zukunft anbahnt, hängt für Bischof Hanke vom Grad der Verantwortung ab, den heutige Generationen für die Bewahrung der Schöpfung zu übernehmen bereit sind.

Weitere Informationen:

Manuskript Format: PDF Größe: 23,02 KB

Bischof Gregor Maria Hanke OSB

2006 wurde Gregor Maria Hanke, damals Abt der Benediktinerabtei Plankstetten, von Papst Benedikt XVI. zum 82. Bischof von Eichstätt ernannt. In der Deutschen Bischofskonferenz ist der promovierte Liturgiewissenschaftler Mitglied der Kommission für geistliche Berufe und kirchliche Dienste, der Kommission für Wissenschaft und Kultur sowie der Liturgiekommission. Im März 2014 berief ihn Papst Franziskus in die vatikanische Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens.

Nach dem Abitur am Eichstätter Willibald-Gymnasium 1974 absolvierte der gebürtige Mittelfranke bis 1980 ein Studium der Theologie in Eichstätt und London. 1981 trat er in die Benediktinerabtei Plankstetten ein. 1982, im Jahr seiner Profess, begann der Benediktiner in Eichstätt ein Lehramtsstudium der Anglistik. Der Priesterweihe 1983 in Plankstetten folgte ein zweijähriges Auslandsstudium in Oxford.

Nach der Schließung der klösterlichen Internatsschule in Plankstetten übernahm Pater Gregor Maria die Gästebetreuung und baute das Bildungshaus St. Gregor auf, das er bis 1990 leitete. Maßgeblichen Anteil hatte er auch am Aufbau der "Schule der Dorf- und Landentwicklung" im Kloster Plankstetten. Zugleich setzte er sich für die Pflege ökumenischer Kontakte zur Orthodoxie ein.

1993 wählte der Konvent von Plankstetten den 39-Jährigen überraschend zum 54. Abt des Klosters. Die Umstellung der klostereigenen Landwirtschaft, der Gärtnerei und der verarbeitenden Betriebe auf eine biologische Wirtschaftsweise nach den Richtlinien des Anbauverbandes Bioland ab 1994 brachte ihm den Ruf eines "grünen Abtes" ein.

Für die Umsetzung dieses Konzepts und die vielfältigen ökologischen Aktivitäten des Klosters erhielt Hanke 2001 die Umweltmedaille des Freistaates Bayern. Weitere Akzente setzte Plankstetten unter seiner Leitung in der Bildungs- und Jugendarbeit sowie in der Ökumene. Für sein Bemühen um die Aussöhnung der Völker und sein ökumenisches Engagement wurde der Benediktiner 2004 vom Metropoliten der tschechisch-slowakischen orthodoxen Kirche in Prag mit dem Orden der heiligen Konstantin und Helena ausgezeichnet.

Kontakt:

Pressestelle der Diözese Eichstätt
Leonrodplatz 4
85072 Eichstätt
www.bistum-eichstaett.de

Drehorte:

1) Fossiliensteinbruch auf dem Blumenberg bei Eichstätt

Vor 150 Millionen Jahren erstreckte sich in der Region um die heutige Bischofsstadt Eichstätt im Altmühltal eine ausgedehnte Meereslandschaft mit tropischem Klima und einer faszinierend vielfältigen Flora und Fauna. Viele Pflanzen und Lebewesen von damals haben sich, von Kalkschlamm bedeckt und versteinert, nach dem Rückzug des urzeitlichen Meeres als Fossilien erhalten und sind heute anschauliche Zeugen für das Leben in der Frühzeit der Erdgeschichte. Im Jura-Steinbruch am Blumenberg oberhalb von Eichstätt wurden mehr als 800 verschiedene Fossilienarten gefunden.

2) Jura-Museum auf der Willibaldsburg in Eichstätt

Der berühmteste Fund aus dem urzeitlichen Jurameer im Altmühltal ist ein Original des seltenen Urvogels Archaeopteryx. Die eindrucksvolle Versteinerung ist heute eine der Hauptattraktionen des an fossilen Schätzen reichen Jura-Museums auf der Eichstätter Willibaldsburg.

Die Exponate des Naturkundemuseums in der einstigen Bischofsburg gehen auf die naturwissenschaftlichen Lehr- und Forschungssammlungen des Eichstätter Priesterseminars zurück, die im Rahmen der Ausbildung das naturwissenschaftliche Denken sowie die Ehrfurcht der künftigen Theologen vor der Schöpfung fördern sollten.


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