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Wirtshaustipp "Weinhaus Anker" in Marktheidenfeld

In der fünften Generation wird im "Anker" Wein gekeltert, sehr gut gekocht und der Gast fürsorglich bewirtet. Und es ist doch besonders bemerkenswert, dass sich in einer Familie immer wieder Mitglieder finden, die eine solche anspruchsvolle, gastronomische Herausforderung meistern.

Stand: 09.06.2016 | Archiv

"Weinhaus Anker" in Marktheidenfeld von außen | Bild: BR

Das Besondere am "Weinhaus Anker"

"Der 'Anker' kann durchaus als Symbol für den nahe gelegenen Main stehen und natürlich dafür, dass man hier 'festmacht'. Das denkmalgeschützte Haus ist etwa 350 Jahre alt und so lange wird an dieser Stelle schon gegessen und getrunken. Zum Weinhaus gehörte immer schon ein Weinberg. Seit 1872 ist das Ganze im Besitz der Familie Deppisch. Geführt wird es jetzt in der fünften Generation von Dr. Josef Deppisch, einem promovierten Physiker, und seiner Frau Elisabeth, einer gelernten Hotelfachfrau."

Das "Weinhaus Anker" von innen

"Der gute Eindruck von außen setzt sich innen fort. Wirklich sehenswert, vor allem das Herzstück: die 'Alte Stube', die vor etwa 15 Jahren aufwändig saniert wurde. Zwei Kirchenmaler haben die Decke freigelegt und original restauriert. Jetzt weiß man also, wie es dort in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgesehen hat. Des Weiteren gibt es noch die 'Obertorstube' und die 'Kleine Kanzlei'. Insgesamt haben knapp 70 Gäste im 'Weinhaus Anker' Platz."

Küchenart

"Zelebriert wird die 'Genialität der Einfachheit'. So formuliert Bernhard Lermann seinen Anspruch. Der Küchenchef hat im 'Anker' gelernt, als das Restaurant einen Stern hatte und ist dann in der Welt unterwegs gewesen. Zum Beispiel in Peking als Küchenchef in einem Luxushotel. Geprägt haben ihn jedoch zuvor die acht Jahre in Frankreich, wo er bei Drei-Sterne-Köchen gearbeitet hat, unter anderem bei der Kochlegende Paul Haeberlin. Aber irgendwann, so sagt er, wollte er wieder heim nach Unterfranken, 'nach Hedefeld'. Und so kocht er jetzt im 'Anker' klassisch französisch, mit sehr vielen Produkten aus der Region, wie beispielsweise dem Wild oder dem Saibling. Aber selbstverständlich findet man hier auch Jakobsmuscheln und Steinbutt auf der Karte."

Schneiders Vorspeise

"Es gab am Anfang etwas Regionales und eine schöne Kombination: Ein fränkischer Saibling und ein fränkischer Spargel, serviert in einer Vinaigrette. Das Ganze liegt natürlich in diesem Restaurant nicht einfach so auf dem Teller. Es gibt Punkte aus Karotten-Ingwer- sowie Ziegenfrischkäse-Creme. Der Tellerrand ist ein Kreis von verschiedenen Salaten, Kräutern und essbaren Blüten. Den Geschmack dazu gibt die Weißweinsauce. Schmeckt genauso gut, wie's aussieht."  

Schneiders Hauptspeise

"Auch bei der Hauptspeise bleiben wir geschmacklich und regional auf hohem Niveau. Und zwar mit einer Rehkeule aus dem Spessart. Genauer gesagt: die Oberschale aus der Keule. Dazu eine Zucchini-Zwiebel-Tarte, Speckbohnen, Pfifferlinge und eine Spätburgundersauce. Perfekt!"

Preise

"Der Saibling 13 Euro, das Spessartreh 19 Euro. Hauptgerichte zwischen 15 und 36 Euro. Das Fünf-Gang-Menü 54 Euro. Es geht aber durchaus auch günstiger und rustikaler. Im gemütlichen Weinkeller 'Schöpple', der von September bis Mai geöffnet ist, gibt's unter anderem die Brodwerscht mit Kraut für 8,50 Euro."

Öffnungszeiten

Täglich von 12 bis 14 und von 18 bis 22 Uhr

Adresse und Anreise

"Weinhaus Anker"
Obertorstraße 13
97828 Marktheidenfeld

Telefon: 09391/6004801
E-Mail: info@hotel-anker.de
http://www.hotel-anker.de/restaurant/

Anreise
"
Von München aus sind es gut 300 Kilometer, von Nürnberg etwa die Hälfte."

Freizeittipp

"Flanieren ist das Thema. Da bietet sich natürlich zunächst einmal die Altstadt Marktheidenfelds an, denn die Siedlung ist immerhin mehr als 1000 Jahre alt. Und dann unbedingt runter zum Main. Die Häuser sowie der Mainkai sind denkmalgeschützt. Die alte Mainbrücke wurde in den Jahren 1836 bis 1846 erbaut. Um die heranrückenden Amerikaner aufzuhalten, wurden Anfang April 1945 zwei Bogen gesprengt. Nach dem Krieg wurde die Brücke wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht."


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