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Wirtshaustipp Gasthof "Hoffmanns Keller"

Der Gasthof liegt direkt an der Ortseinfahrt, in einer scharfen Biegung, die man langsam fahren sollte, damit man die Auffahrt zum Keller nicht verpasst. Hat man diese Kurve aber gekriegt, steht einer genussvollen Einkehr nichts mehr im Wege.

Stand: 10.11.2016 | Archiv

Hoffmanns Keller außen | Bild: BR

Das Besondere am Gasthof "Hoffmanns Keller"

"Mir gefällt vor allem, dass wir es hier mit einem ganz ambitionierten und fleißigen jungen Team zu tun haben. Das Ehepaar Andrea Reisinger-Hoffmann (28) und Wolfgang Reisinger (27) will wirklich etwas bewegen. Die beiden sind top ausgebildet, haben jahrelang bei Sterne- bzw. Haubenköchen gearbeitet und haben sich natürlich auch in einer Küche kennengelernt. Vor eineinhalb Jahren hat Andrea, zusammen mit ihrem Mann, das Gasthaus von ihren Eltern übernommen und führt es nun in vierter Generation. Das Haupthaus steht seit etwa 200 Jahren und wurde 1850 zur Bierlagerung gebaut. Nach dem Krieg 1946 haben die Hoffmanns mit dem Gaststättenbetrieb begonnen, in dem jetzt ein gänzlich neues Konzept umgesetzt wird. Das an das Haus angrenzende Damwildgehege des Vaters spielt aber nach wie vor eine große Rolle. Etwa 60 bis 70 Stück Wild werden hier gehalten."

Der Gasthof von innen

"Der Name bezieht sich auf die ursprüngliche Nutzung des Hauses als Bierkeller und Bierlager. Die Gaststube heißt schon immer 'Hopfenstüberl', wurde aber und wird weiter Zug um Zug verändert. Die Tische hat man bereits mit hellbraunem Leder überzogen, die neuen Stühle und die Sitzbänke sind ebenfalls in Leder gehalten. Aus der alteingesessenen Gastwirtschaft soll ein modernes Speiselokal werden, das aber nach wie vor nicht auf Gemütlichkeit verzichten will."

Die Küchenart

"Mit einem Wort: Ambitioniert! Die beiden Jungprofis wollen fränkische und internationale Küche bieten. Das heißt, es gibt das Krustenschäufele und die fränkische Hochzeitssuppe, genauso wie den in Tomatensaft gegarten Zander mit Thymian-Grießstrudel. Das Motto der Köche lautet: Offen sein für neue Trends und alte Traditionen. So steht's auf der Speisekarte und die ist - im Übrigen - erfreulich übersichtlich. Immerhin 60 bis 70 Prozent der Lebensmittel stammen aus der Region. Und es zeigt sich wieder einmal, wer bei Sterneköchen gearbeitet hat, hat einen ganz anderen Zugang zum Kochhandwerk. Da will keiner mehr runter von seinem gehobenen Niveau. Keineswegs missen will das Ehepaar aber auch den Holzofen der Oma, der immerhin schon mehr als 70 Jahre auf dem Buckel hat."

Schneiders Hauptspeise

"Ich sag's gleich vorneweg: Da waren viele unterschiedliche Geschmäcker dabei und dieses Gericht war ein schönes Beispiel dafür, was gehobene Gastronomie ausmacht. Gegeben hat's Zweierlei vom Damwild. Einmal den Rücken rosa gebraten und einmal als geschmortes Ragout. Dazu verschieden marinierte Kürbisse und eingelegte Nektarinen. Dieser süßliche Aspekt hat super zum Fleisch gepasst und die Kakao-Quitten-Hefenudel war das i-Tüpfelchen. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Wunderbar, genau wie die formidable Soße."

Schneiders Nachspeise

"Wir sind in der Hopfen- und Bierstadt Spalt und da hat sich Andrea Hoffmann, die ja hier aufgewachsen ist, etwas sehr Arbeitsintensives einfallen lassen. Der Onkel ihres Mannes liefert die kleinen Holzboxen und da liegen sie dann drin, sanft gebettet auf geröstetem Malzknusper: Selbst gemachte Pralinen, für die verschiedene Biere verwendet wurden. Außerdem Hopfenpralinen, Hopfenbaiser und Bierlebkuchen. Gearbeitet wird hier mit bester belgischer Schokolade. Eine perfekte Nachspeise für das Hopfenland und eine Verbeugung vor der Region, ganz großes Kompliment."

Preise

Das Damwild 19,50 Euro, das Schachterl mit diesen wirklich sensationellen Pralinen 7,90 Euro. Hauptgerichte zwischen 6 und 20 Euro. Faires Preis-Leistungs-Verhältnis.

Öffnungszeiten

Geöffnet ist Montag bis Freitag ab 17 Uhr,  Samstag 11.30 bis 14 Uhr und wieder ab 17 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist ab 11 Uhr durchgehend geöffnet. Mittwoch ist Ruhetag. Der Gasthof ist barrierefrei!

Anreise

Von Nürnberg aus sind es gut 40 Kilometer, von München ca. 150 Kilometer.

Freizeit-Tipp

"Schauen Sie sich unbedingt das 'HopfenBierGut' an. Das ist wirklich ein außergewöhnliches Museum. Untergebracht im Kornhaus, das 1457 als Zehentstadel der Fürstbischöfe von Eichstätt errichtet wurde. Ein wahrhaft mächtiges Haus, 36 Meter lang, 13 Meter breit und 20 Meter hoch. Dieses alte Haus wurde interaktiv gestaltet und man taucht auf pfiffige Weise ein in die Welt des Hopfens und des Bieres, z. B. am internationalen Biertisch, der sich wie von Geisterhand deckt. Zu so einem Haus und zu so einem Museum kann man der Stadt Spalt nur gratulieren."


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