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Service Gesundheit Halsschmerzen richtig behandeln

Wer kennt das nicht: Am Abend ist die Stimmer bereits heiser, spätestens am Morgen kommt dann das böse Erwachen: Der Hals kratzt, das Schlucken tut sehr weh und schon bald ist der ganze Rachen gerötet und wund. Halsschmerzen sind ganz schön unangenehm und können in manchmal auch ganz schön schmerzhaft sein. Trotzdem müssen es nicht immer gleich Medikamente sein, die helfen, weiß der HNO-Arzt Dr. Meier Lenschow.

Stand: 11.11.2013

HNO-Arzt Dr. Thomas Meier-Lenschow | Bild: BR/ Wir in Bayern

Die häufigste Ursache für Hals- und Schluckschmerzen sind virale Infekte im Rahmen einer Erkältung. Auch die Reizung der Rachenschleimhaut bei trockener Umgebungsluft, Zigarettenrauch, Stimmanstrengung und Kaltgetränke können Halsschmerzen verursachen. Schlimmer und mit Allgemeinsymptomen wie Fieber und Abgeschlagenheit verbunden sind Infektionen mit Grippeviren, EBV-Viren ("Pfeiffersches Drüsenfieber“) und bakteriell verursachte Hals- und Mandelentzündungen ("Eitrige Angina").

Bei einem Infekt klingen die Halsschmerzen von selbst langsam ab. Meist folgen Schnupfen, Heiserkeit und Husten. In diesen Fällen sind Hausmittel die Therapie der Wahl: Warmer Kräutertee, Gurgeln mit Salbeitee oder Salzwasser (1 Teelöffel Salz auf 250 ml Wasser), heiße Milch mit Honig, Quark- oder Wärmewickel. Wichtig ist, dem Körper Ruhe zur Aktivierung des Immunsystems zu gönnen. Feuchten Sie die Raumluft an, das hilft, um die Schleimhäute feucht zu halten, und halten Sie den Hals warm.

Ob Lutschtabletten oder Gurgellösungen, alle diese Mittel erleichtern vor allem während des Berufsalltags und wenn man unterwegs ist, die Beschwerden. Es gibt eine Vielzahl von Lutschtabletten und Gurgelmittel, die in der Apotheke, meist rezeptfrei, zu haben sind. Sie wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend oder auch örtlich betäubend. Hier gibt es Mittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel Thymian. Ein Wirkstoff, der betäubend wirkt, ist zum Beispiel Benzocain. Generell wirken Gurgellösungen besser, weil sie weiter in den Rachen kommen.

Bei starken Halsschmerzen, die die Nachtruhe stören, sind schmerzstillende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen hilfreich. Beachten Sie dabei Dosis, Altersabhängigkeit und ggf. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln.

Selbstverständlich sollten Sie alle schädigenden Einflüsse auf die Rachenschleimhaut vermeiden. Dazu gehören: Rauchen, kalte Getränke, starke Gewürze, Sport mit notwendiger Mundatmung und Obstsäfte, da diese zusätzlich die Rachenschleimhaut reizen.

Halsschmerzen im Rahmen von Erkältungskrankheiten vergehen in der Regel in zwei bis drei Tagen. Bleiben sie länger bestehen, sollte Sie zum Arzt gehen, denn bakterielle Halsinfekte benötigen evtl. die Therapie mit einem Antibiotikum. Werden die Bakterien nicht behandelt, besteht die Gefahr von Abszessen im Hals. Selten kommt es auch per "Fernwirkung" zu  Gelenk- oder Nierenentzündungen, zum Beispiel bei Streptokokken-Infekten. Geschwollene und schmerzhafte Halslymphknoten können auf "Pfeiffersches Drüsenfieber" hindeuten. Hier unbedingt einen Arztbesuch einplanen. Spezielle bakterielle Infekte oder bösartige Erkrankungen stecken aber sehr selten hinter Halsschmerzen.

"Dieses Rezept habe ich von einer alten Mesnerin aus Kranzberg: Dunkles Bier, warm gemacht, Ei und zwei Löffel Honig rein - damit hat sie den Erkältungen getrotzt."


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