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Reisetipp Fuschlsee - Geheimtipp im Salzkammergut

Der türkisblaue Fuschlsee vor den Toren Salzburgs ist ein echter Geheimtipp. Dort gibt es noch viele unverbaute, versteckte, kleine Seezugänge, die im sonst eher touristischen Salzkammergut nicht selbstverständlich sind. Persönliche Tipps für Unternehmungen, Übernachtungen und Restaurants von Reiseexpertin Annette Eckl.

Stand: 21.09.2016 | Archiv

Panoramabild Fuschlsee | Bild: Mit freundlicher Genehmigung vom Tourismusverband Fuschlsee

Was ist für Annette Eckl das Besondere am Fuschlsee?

"Der Fuschlsee ist bekannt für seine außergewöhnliche Wasserqualität und seine Unterwasservegetation. Da die Zugänge zum See unverbaut sind, eröffnet sich den Wanderern beim Fuschlsee-Rundweg immer wieder die Möglichkeit, sich im See zu erfrischen.

Das Schloss Fuschl, das auf einem kleinen Hügel direkt am See liegt, bietet eine wunderschöne Kulisse. Mein Lieblingsplatz ist das Örtchen Fuschl am See mit Bootsverleihen, einer nicht überlaufenen Seepromenade, kleinen Cafés und Restaurants. Hier kann man fantastische Sonnenuntergänge genießen, während sich die Berge im See spiegeln.

Auch von oben ist der See einen Blick wert, zum Beispiel von der Ruine Wartenfels, dem Schober, dem Filbling oder dem Ellmaustein. Der Fuschlsee hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Jetzt gibt es dort den sogenannten Bauernherbst mit vielen Festen.

In der ganzen Region sitzen oder stehen nette, witzige Strohpuppen herum und unter dem Motto 'Hoagascht' wird zünftig gefeiert, geschlemmt und genossen - mit Spezialitäten von regionalen Bauern und Köchen und jeder Menge Musik."

Anreise

Mit dem Auto
München-Fuschl am See: 170 km, ca. 2 Std.
Nürnberg-Fuschl am See: 340 km, ca. 3 Std. 30 Minuten

Mit der Bahn
München-Salzburg: Mit dem Meridian in 1 Std. 40 Minuten (hier gilt das Bayernticket)
Ab 2 Personen ist das Bayernticket (ab 23 Euro) interessant. Für Einzelreisende gibt es auch günstigere Angebote, zum Beispiel für 19 Euro. Damit darf auch der Railjet genutzt werden, der die Strecke in 1 Std. 30 Minuten schafft.
Nürnberg-Salzburg: ab 19 Euro einfach, 3 Std.

Vom Salzburger Hauptbahnhof aus Weiterfahrt mit dem Bus direkt nach Fuschl am See (Ortsmitte): ca. 40 Minuten, ab 5,70 Euro einfach

Was sollte man am Fuschlsee unbedingt unternehmen?

Fahrt mit der "Fuschlerin" - Bootsromantik vom Feinsten

"Perfekt für alle Romantiker und Bootfans ist die Fahrt mit der Zille, einem Holzboot, das fast lautlos zwischen der Seepromenade in Fuschl und der berühmten Schlossfischerei hin und her fährt. Bei der Fahrt geht es vom Ort Fuschl in Richtung Schloss, das sich malerisch auf einem Hügel direkt am See erhebt. Die Fahrt mit der Zille lässt sich auch perfekt mit einer kleinen Wanderung kombinieren. Mit der Zillenfahrt verkürzt sich der 3 ½ Stunden lange Fuschlsee-Rundweg um die Hälfte. Zu empfehlen ist der Rückweg vom Schloss in den Ort Fuschl zu Fuß, da dieser Teil an der Nordseite des Sees wirklich ein Highlight mit schönen Blicken auf den See ist."

Hin- und Rückfahrt: Erwachsene 9,00 Euro, Kinder 5,50 Euro
Einzelfahrt: Erwachsene 6 Euro, Kinder 3,50 Euro

Bergsee-Idylle und Hüttenerlebnis auf der Gruberalm

"Der Hintersee, ein idyllischer See ein paar Kilometer vom Fuschlsee entfernt, versteckt in einem Seitental, ist ein weiterer Geheimtipp. Er wirkt sehr verträumt und schimmert mystisch dunkelgrün. Allein der See ist einen Ausflug wert, denn auch dort gibt es schöne Bademöglichkeiten.

Der Ausflug zum Hintersee lässt sich aber auch gut mit einer Almwanderung kombinieren. Dazu fahren wir bis nach Lämmerbach. Vom Parkplatz geht es in einer dreiviertel Stunde hoch zur Gruberalm auf 1.036 Meter.

Die Wanderung beginnt auf einem steilen Forstweg, nach dem Wasserfall erfolgt der Anstieg über einen steinigen, schattigen, alten 'Almweg'. Oben angekommen werden wir mit einem atemberaubenden Blick belohnt. Zudem gibt es gleich drei bewirtschaftete, urige Almütten: Die Mayerlehenhütte, die Grubenbachhütte und die Hinterleit'n Hütte."

Lagerfeuer-Romantik - das Rauchhaus Mühlgrub in Hof

"Ein Ausflug zum Rauchhaus Mühlgrub (1.560 Meter) ist eine Zeitreise in die Vergangenheit. Das Gebäude ist ein typischer Einhof mit Wohnung und Stall in einem Gebäude vereint, umgeben von einer alten Obstwiese. Die Besonderheit ist, dass der Schornstein fehlt. Der Rauch zieht durch das Dach ab und trocknet das im Oberschoss gelagerte Getreide und beheizt gleichzeitig die Wohnräume im oberen Stock.

Das Rauchhaus ist aber mehr als nur eine Art Freiluftmuseum, denn es war noch bis 1983 bewohnt - und das spürt man auch. Es ist in seinem ursprünglichen Zustand belassen, wie es damals verlassen wurde. Auch heute ist es noch ohne Strom, denn die Familie, die dort gelebt hat, hat die Idee von einem Rauchhaus konsequent durchgezogen. Man hat das Gefühl, als ob es erst gestern verlassen worden wäre.

Das Rauchhaus ist immer freitags geöffnet. Für Gruppen wird aber auch an anderen Tagen gerne der Ofen angeheizt und typisch österreichische Mehlspeisen, wie die Pofesen mit viel Rauch in heißem Fett rausgebacken. Danach weiß der Besucher auch, warum das Haus Rauchhaus heißt."

Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es am Fuschlsee?

"Am Fuschlsee gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und Geldbeutel: Pensionen, Hotels oder auch Ferienwohnungen, teils mit eigenen Badebuchten oder Badestegen, wobei die Unterkünfte in direkter Seelage in der Regel teurer sind."

Preisbeispiele

  • Drei-Sterne-Hotel direkt am See mit ausgezeichneter Fischküche, Seeterrasse und Balkonen mit Seeblick: Pro Person im Doppelzimmer ab 64 Euro inkl. Abendmenü
  • Pension direkt am See mit Gartenmöbeln und Liegestühlen im eigenen Seegarten und Zimmer im ländlichen Stil mit Balkon zum See: Doppelzimmer inkl. Frühstück ab ca. 78 Euro für 2 Personen
  • Appartements in bester Lage für 2 Personen ab 90 Euro
  • Einfache Übernachtungsmöglichkeiten auf der Alm im Heu (5 Euro pro Person/Nacht) oder im Matratzenlager (10 Euro pro Person/Nacht)

Tipp

Auf die Lage achten, da am Südufer des Sees die Verbindungsstraße Salzburg-Wolfgangsee vorbeiführt und dort immer viel Verkehr ist.

Welche kulinarischen Tipps hat Annette Eckl für diese Gegend?

"Der Fuschlsee ist ein Paradies für Fischliebhaber. Ich habe selten einen so guten Räucherfisch gegessen, wie in der Fischerei Schloss Fuschl.

Sehr zu empfehlen sind auch die 'Fischbrater' im Salzkammergut, wo es hervorragenden Steckerlfisch gibt. Achten Sie einfach auf die Schilder am Wegesrand. Auf den Almen gibt es natürlich die Klassiker wie Brotzeitbrettl mit Erdäpfelkäs-Aufstrich oder Kaspressknödel mit Sauerkraut, Fleischkrapfen oder Bauernkrapfen, Millirahmstrudel oder Pofesen."


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