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Wirtshaustipp Gasthof Sponsel im Wiesenttal

Der Gasthof Sponsel im Wiesenttal, genauer in Oberfellendorf, einem kleinen Ort im oberfränkischen Landkreis Forchheim, hat Wolfgang Schneider diesmal sehr beeindruckt. "Eine einfache Bauernwirtschaft" nennt der Wirt und Küchenchef Günter Sponsel seinen Gasthof - eine "höfliche Untertreibung" meint unser Wirtshausexperte.

Stand: 17.10.2017 | Archiv

Gasthof Sponsel | Bild: BR

Das Besondere am Gasthof Sponsel

"Es ist eine Küche, die man in dieser Qualität in einem kleinen Ort wie Oberfellendorf mit seinen etwa 180 Einwohnern nicht erwartet. Den Gasthof Sponsel kann man getrost als dörflichen Mittelpunkt bezeichnen, denn an dieser Stelle steht schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts ein Gasthof. Seit 1850 ist das Haus im Besitz der Familie Sponsel. Und die Sponsels waren nicht nur Gastwirte, sondern auch Metzger, Viehhändler und Bauern. Letzteres sind sie immer noch, denn auf dem Hof findet sich ein Dutzend Schweine. Die jetzigen Gebäude wurden in den 60er bzw. 80er Jahren erbaut. Im Sommer sollte man unbedingt draußen sitzen, da spendet eine riesige etwa 300-jährige Linde natürlichen Schatten."

Das Wirtshaus von innen

"Anfang der 60er Jahre ist die Stube für etwa 50 Gäste entstanden. Seitdem hat sich nichts verändert. Das einfache Mobiliar ist aus Fichte und Kiefer, die Kupferlampen hängen noch da wie vor fast 60 Jahren. Weiter gibt es ein Nebenzimmer und einen Saal zum Feiern. 'Wir sind eine einfache Bauernwirtschaft', so der Chef über seinen Gasthof."

Die Küchenart

"Die Bauernwirtschaft mag für das Haus gelten, aber bestimmt nicht für die Küche. Wirt und Küchenchef Günter Sponsel hat in der Sternegastronomie gelernt und gearbeitet. Das schmeckt und sieht man. Oberste Priorität hat für ihn die Qualität und die Frische des Produkts. Er kocht 'Pi mal Daumen', fühlt sich im eher leichten Mediterranen zuhause und will den Gast überraschen. Bei ihm gibt’s Roastbeef aus Argentinien, Wolfsbarsch aus dem Mittelmeer, aber eben auch das Schäufele vom eigenen Schwein und das Reh aus den Forchheimer Wäldern. Sonntag ist - wie es sich traditionell in Franken gehört - Bratentag. Aber, so schränkt der Wirt ein, 'Schnitzel und Karpfen sind auf Dauer zu wenig'. Und so will er seine zweigleisige Küche Zug um Zug ausbauen."

Schneiders Vorspeise

"Eine Fränkische Krensuppe und der Meerrettich dafür kommt natürlich aus der fränkischen Meerrettichstadt Baiersdorf. Für die Suppe verwendet Küchenchef Sponsel scharfen Gemüsekren, Sahnekren sowie frisch geriebenen Kren. Des Weiteren finden sich in der abpassierten Suppe Rinderbrühe und Riesling vom Escherndorfer Lump. Serviert wird diese durchaus aufwendige Vorspeise mit angebratenem Schinken vom hausgeräucherten Schwein, Buttercroutons und Schnittlauch. Delikat!"

Schneiders Hauptspeise

"Diese Qualität hat sich nahtlos bei meiner Hauptspeise fortgesetzt: Saltimbocca von der Damhirsch-Leber. Der Hirsch stammt aus heimischer Zucht von Buckenreuth bei Ebermannstadt. Die mir bisher unbekannte Kombination Leber, Salbei und Schinken kann mit der klassischen Variante des Saltimbocca mit Kalbsschnitzel durchaus mithalten. Dazu hat es Pfifferlinge gewürzt mit Knoblauch, Wirsinggemüse roh angeschwitzt sowie ein Püree von Bamberger Hörnla gegeben, einer Kartoffelsorte, die meines Erachtens zu den besten gehört. Dazu eine selbst gezogene Soße aus Spätburgunder und Preiselbeeren. Insgesamt ein Fest für den Gaumen!"

Preise

Die Suppe kostet 4 Euro, die Leber 12,50 Euro. Weitere Hauptgerichte liegen zwischen 8 und 18 Euro. Der Hausschoppen Müller-Thurgau kostet 3,20 Euro.

Öffnungszeiten

  • Montag, Mittwoch bis Sonntag: 11.45 Uhr bis 14.00 Uhr, 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr
  • Dienstag: Ruhetag!

Anreise

Gasthof Sponsel
Oberfellendorf 2
91346 Wiesenttal
Tel: 09196-269
www.gasthofsponseloberfellendorf.de

Von München aus sind es etwa 230 km, von Nürnberg aus nur rund 60 km.

Freizeittipp

"Von Oberfellendorf aus Richtung Burgruine Streitberg oder Streitburg wandern. Das dauert etwa eine halbe Stunde. Erbaut wohl um 1100 hat man von der Ruine aus einen tollen Panoramablick auf das Wiesenttal und Streitberg sowie auf die gegenüberliegende Burgruine Neideck, dem Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz."


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