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Wirtshaustipp Landgasthof Siebenkäs in Pleinfeld

Es war einmal ein Oberlehrer, der lebte hinter den Bergen nicht bei den sieben Zwergen, sondern bei den sieben Seen, im Fränkischen Seenland. Er trug den schmackhaften Namen Siebenkäs. Hätte er gewusst, dass an dieser Stelle eines Tages der Landgasthof Siebenkäs entsteht, ihm wäre sicher das Wasser im Mund zusammengelaufen.

Stand: 10.07.2017 | Archiv

Landgasthof Siebenkäs in Pleinfeld | Bild: Wir in Bayern

Das Besondere am Landgasthof Siebenkäs

"Es gilt der alte Satz: 'Nur wer brennt, kann das Feuer weitergeben.' Der Patron und Küchenchef des Hauses, Ulrich Riedel, ist Koch aus Leidenschaft, liebt seinen Beruf über alles, ist engagiert und energiegeladen. Die Qualität des Produkts hat für ihn höchste Priorität. Dieser Anspruch kommt dann natürlich den Gästen im Siebenkäs zugute. Der Landgasthof liegt im Zentrum von Pleinfeld, direkt am Marktplatz. Genau an dieser Stelle stand schon seit dem 17. Jahrhundert ein Wohnhaus - zuletzt Heimat des Oberlehrers Siebenkäs und seiner Familie. Durchaus pfiffig, so finde ich, diesen in Pleinfeld allseits bekannten Namen beizubehalten, als die Familie Riedel das alte und marode Haus 1986 abgerissen und dann 1987 ihren Landgasthof eröffnet hat. Es ist ein großes, schmuckes Haus, das sich hervorragend in das Ortsbild einfügt.

Seit nunmehr 30 Jahren gibt es diesen Landgasthof. Hier auf der schön eingedeckten Terrasse zu sitzen, zu essen, zu trinken und das Treiben am Marktplatz zu beobachten, das hat Flair."

Das Gasthaus von innen

"Es ist wunderbar hell und das liegt natürlich an den vielen Fenstern. Dunkle Ecken fehlen gänzlich. Die Böden bestehen aus Solnhofer Natursteinen, ansonsten dominiert Holz, vor allem Fichte. Eine schöne Idee war es, Türen aus dem alten Siebenkäs-Haus wieder einzubauen, beziehungsweise sie umzufunktionieren und für die Schank zu verwenden. Großes Kompliment an den Innenarchitekten, dem hier ein wahrhaft zeitloser Wurf gelungen ist. Denn nichts - außer den Vorhängen - musste hier in den letzten 30 Jahren verändert werden. Die Gasträume mit den Sprossenfenstern wirken immer noch frisch und modern, hier lässt es sich gut verweilen."

Die Küchenart

"Einst ist Ulrich Riedel in der berühmten Traube Tonbach im Schwarzwald mit dem späteren Drei-Sterne-Koch Harald Wohlfahrt am Herd gestanden. Hier muss wohl sein Faible für gehobene Küche entstanden sein, die er im Landhausstil umsetzt. Er kocht naturrein, nur mit besten Zutaten. So war es nur konsequent, dass er seinen Landgasthof vor einigen Jahren von Bioland hat zertifizieren lassen und sich unter anderem dazu verpflichtet hat, nur wertvolle Lebensmittel zu verarbeiten. Für seine Lieferanten, erzählt Riedel schmunzelnd, sei er 'nicht immer einfach', aber für 'gutes Geld' erwarte er eben 'gute Ware'. Bei ihm ist alles handgemacht: Suppen, Saucen und Fonds genauso wie sämtliche Nudeln und das Eis. Gekocht wird selbstverständlich à la minute."

Schneiders Hauptspeise

"Als halber Schwabe habe ich mich für etwas sehr Bodenständiges entschieden, damit bin ich schließlich auch aufgewachsen. Mit den guten alten Maultaschen - hier allerdings in einer sehr hochwertigen Variante: Bestes Bio-Kalbfleisch wird dazu frisch durch den Wolf gedreht. Zusammen mit Eiern und in Milch eingeweichten Semmeln, mit Blattspinat, Petersilie, Zwiebeln und Zitronenabrieb entsteht so die Fleischfülle, die dann auf dem Nudelteig verteilt und zu einem dicken Strudel gerollt wird. Serviert werden die Maultaschen in einem Suppenteller mit einer kräftigen Tafelspitzbrühe, in Butter geschmelzten Zwiebeln, Schnittlauch und mit einem Schälchen Kartoffel-Gurken-Salat. Wahrhaft ein bodenständiger, gehobener Genuss. So gut kann Bayern schmecken."

Schneiders Nachspeise

"Selbstverständlich ist auch bei der Nachspeise alles handgemacht, beim sogenannten 'falschen Topfenknödel', den uns Jungköchin Anna Conrad zubereitet hat. Die Masse besteht hier aus magerem Topfen, einer Mischung aus aufgeschlagener Butter samt Zucker sowie aus Vollei, Eigelben und Brioche-Bröseln. Die Topfenmasse wird in einen Wurstdarm gefüllt und dann 40 Minuten bei 88 Grad im Dampf gegart. Anschließend wird der Darm entfernt, die 'Topfen-Wurst' in einzelne Stücke geschnitten und warm serviert, angerichtet auf Erdbeer-Rhabarber-Kompott und Vanilleeis. 'Falscher Topfenknödel' heißt die Nachspeise übrigens deshalb, weil sie nicht als Knödel, sondern eben in einer spitz zulaufenden Zylinderform zum Gast kommt. Traumhaft."

Anreise

Landgasthof Siebenkäs
Kirchenstraße 1
91785 Pleinfeld
Telefon: (0 91 44) 82 82
info@landgasthof-siebenkaes.de
www.landgasthof-siebenkaes.de


Von Nürnberg aus sind es 50 km, von München 150 km.

Die Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag: Mittagstisch von 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr, Bestellungen bis 13.30 Uhr
Freitagabend: Abendtisch von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr, Bestellungen bis 21.00 Uhr
Sonntag und Montag: Ruhetag
Das Restaurant ist nicht barrierefrei.

Preise

"Die Maultaschen kosten 11,50 Euro, der Topfenknödel 8,50 Euro. Mittags von Dienstag bis Freitag bewegen sich die Hauptgerichte preislich zwischen 10 Euro und 20 Euro. Am Freitagabend und Samstagmittag werden Hauptgerichte zwischen 15 Euro und 30 Euro angeboten."

Freizeittipp

"Pleinfeld liegt am Südostufer des Großen Brombachsees im Fränkischen Seenland. Genießen Sie dort den Sommer! Wie wäre es mit Radeln oder Wandern am See? Immerhin über 17 km lange Wege sind extra dafür ausgewiesen. Der See ist übrigens bis zu 32,5 m tief."


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