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Traumhäuser wiederbesucht Ein Passivhaus mit Tradition

Was hat ein Bauernhaus mit winzigen Fenstern, ziegelrotem Satteldach, behäbigem Balkon und traditioneller Holzfassade mit moderner Architektur zu tun? Das Haus von Doris und Sebastian Wagnerberger beantwortet diese Frage erst auf den zweiten Blick.

Stand: 04.06.2013

Was hat ein Bauernhaus mit winzigen Fenstern, ziegelrotem Satteldach, behäbigem Balkon und traditioneller Holzfassade mit moderner Architektur zu tun? Das scheinbar durch und durch regionaltypische Haus von Doris und Sebastian Wagnerberger in Chieming beantwortet diese Frage erst auf den zweiten Blick.

Er offenbart die bewusst gesetzten Stilbrüche, etwa in der Fassadenlattung oder den ungewöhnlichen, großen Öffnungen auf der West- und Südseite. Dass das Haus mit guter Dämmung, Erdwärmepumpe, kontrollierter Lüftungsanlage und selbststeuerndem Sonnenschutz energetisch hervorragend gerüstet ist und sogar Passivhaus-Standard erreicht, erkennt man dagegen auch bei genauem Hinsehen nicht.

Jenseits von Zirbelstubenromantik und Herrgottseck-Gemütlichkeit

Der Innenbereich überrascht mit einem ungewöhnlichen Raumkonzept: Unterschiedliche Deckenhöhen, Galerien, offene Raumfolgen, reizvolle Sichtachsen aber auch geschickt versteckter Stauraum und gemütliche Rückzugsbereiche. Und das alles in einer Mischung aus bäuerlichem Traditionalismus und städtischem Loftcharakter.

2010: Das Traumhaus ist endlich fertig. Der traditionelle Bauerngarten muss noch wachsen.

Heute verschwindet das Haus weitgehend hinter der Bepflanzung.

Kein gebauter Musikantenstadl

Architekt und Bauherr Sebastian Wagnerberger wollte unbedingt in der Tradition seiner voralpinen Heimat bauen. Allerdings waren seine Frau und er sich einig: „Es darf auf keinen Fall jodeln wie beim Musikantenstadl.“ Das Haus sollte das Lebensgefühl der vierköpfigen Familie spiegeln: Heimat verbunden, traditionsbewusst, modern, zeitgemäß, ökologisch und offen für Neues.

Kurz nach der Fertigstellung erstrahlt die Holzfassade noch in jugendlicher Helligkeit.

Sechs Jahre später haben Wind und Wetter ihr Werk getan.

Ein Traumhaus als Prototyp

Fünf Jahre nach dem Einzug fährt Autorin Birgit Eckelt wieder nach Chieming und erfährt: Das Gestaltungskonzept des Hauses kommt an. So hat Sebastian Wagnerberger inzwischen sechs weitere Häuser im Stil seines Traumhauses entworfen und bastelt schon am nächsten Projekt. Auch, wenn er und seine Familie immer noch sehr zufrieden sind mit ihrem Haus: Sie wissen heute genau, was sie anders machen würden.

Auf der Galerie im Rohbau 2009 freuen sich die Wagnerbergers auf ihr Traumhaus.

Sieben Jahre später sind sie immer noch zufrieden mit ihrem neuen Heim.

Grundrisse


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Heike, Dienstag, 26.Juli 2016, 12:35 Uhr

1. Aussen traditionell, innen modern

kompliment an denarchitekt, dass er es geschafft hat, das haus innen so modern wirken zu lassen und so grosszügig. ein toller kompromiss zwischen tradition und moderne. 1