Für Franz Stadler ist es immer noch eine Überwindung, hierher zu kommen. Der untere Teil des Hauses: eine Baustelle. Das Inventar: zerstört. Es stinkt nach Öl. Wenigstens die Kinderzimmer sind trocken geblieben. Alles, was das Hochwasser der vier-köpfigen Familie gelassen hat, muss jetzt in ihre vorübergehende Bleibe gebracht werden. Denn ob die Stadlers wieder hierherziehen können, weiß niemand.

So wie den Stadlers geht es vielen in Simbach. Die Schäden sind immens, gehen in die Milliarden. Die Hauptstraße: Fast alle Häuser sind zerstört, ein Großteil der Läden-  geschlossen.
Was bleibt ist ein Gefühl der Hilfslosigkeit, fast alle haben das gleiche Problem: Viele waren nicht versichert oder nicht versicherbar. Sie können nur auf den versprochenen Zuschuss der Staatsregierung hoffen.

Projekt Fluthilfe

Für die, die alles verloren haben, gibt es seit zwei Wochen das Warenhaus Fluthilfe. Betroffene bekommen hier kostenfrei das Nötigste: Wasser, Babynahrung, Toilettenpapier, Putzmittel - alles Spenden. Sehr viele nutzen das Angebot. Volker Ragaller von der örtlichen Caritas hat mit seinem Team das Warenhaus auf die Beine gestellt.
Viele Simbacher hätten nie im Traum daran gedacht, einmal auf eine Einrichtung wie diese angewiesen zu sein. Alles, was sie aufgebaut hatten, zu verlieren.

Ob Familie Stadler wieder in ihr Haus zurückkehren kann, müssen Gutachter entscheiden. Vielleicht bekommen sie dann den staatlichen Zuschuss. Klar ist: Nach Normalität sieht es in Simbach noch lange nicht aus.