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Binnenschifffahrt Mit dem Frachtschiff auf der Donau

Eigentlich sind sich alle einig, dass Waren statt auf überlasteten Straßen möglichst oft auf Wasserwegen wie der Donau transportiert werden sollten. Kapitäne von riesigen Frachtschiffen müssen auf einer Fahrt durch die Wasserstraßen Europas aber mit einigen Hindernissen rechnen.

Von: Clauda Wörner

Stand: 06.08.2017

Frachtschiff auf der Donau bei Deggendorf | Bild: picture-alliance/dpa

Von fünf Uhr morgens an sitzt Kapitän Peter Kamberger am Steuer. Mit dem 185 Meter langen Frachtschiff 'Heinz Hofmann' transportiert er Magnesit, ein feuerfestes Mineral, das aus Mexiko kommt. Peter Kamberger hat es in Rotterdam geladen und bringt es mit 1800 PS nach Enz in Österreich. Zwölft Tage wird er dafür unterwegs sein. Aber exakt planen lässt sich seine Reise nicht.

Lieferzeit ist wetterabhängig

Wie die Fahrt verlaufen wird, hängt stark vom Wetter ab. Zu wenig oder zu viel Regen ist ein Problem. Im Main-Donau-Kanal ist die Wassertiefe konstant reguliert, aber auf der Donau steht der Pegel nur bei 2,50 Meter. Das bedeutet Niedrigwasser. Damit das Schiff nicht zu tief im Wasser liegt, muss in Regensburg etwa die Hälfte der Fracht auf zwei weitere, kleinere Schiffe umgeladen werden.

Obwohl Peter Kamberger viel Erfahrung hat, muss er immer mit Schwierigkeiten rechnen. An einigen engen Stellen auf der Donau kann Gegenverkehr zum Problem werden. Immer öfter erlebt er, dass unvorsichtige Sportbootfahrer nicht rechtzeitig ausweichen, weil sie die Gefahr unterschätzen. 

"Man muss sehr vorausschauend fahren, das ist die große Herausforderung. Ich kann, wenn’s zu spät ist, nicht mehr reagieren. Bis ich das Schiff mit 3200 Tonnen zum Stillstand kriege in der Talfahrt mit starker Strömung, da ist alles zu spät."

Peter Kamberger

Peter Kamberger und seine Steuermänner bringen ihre Fracht sicher zum Zielhafen. Sie lieben ihren Beruf, die Freiheit, die Landschaft und das Leben auf dem Schiff. 


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