BR Fernsehen - Lebenslinien


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Lebenslinien - Von der Spitzensportlerin zur selbstbestimmten Unternehmerin Michaela Gerg - Die Kehrseite der Medaille

Als erfolgreiche Spitzensportlerin ist Michaela Gerg von Kindesbeinen an fremdbestimmt. Sie ist gewohnt, für den Skisport alles zu geben. Als bei ihr Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wird, muss sie ihr Leben umkrempeln. Heute hat Michaela Gerg eine eigene Skischule.

Stand: 28.11.2018 | Archiv

Die Begeisterung für das Skifahren wird Michaela Gerg schon in die Wiege gelegt. Ihr Großvater baut den ersten Skilift in Lenggries. Bereits mit zwei Jahren steht Michaela auf Skiern.

Filminfo

Originalitel: Michaela Gerg - Die Kehrseite der Medaille (D, 2015)
Regie: Jutta Henkel
Redaktion: Sonja Hachenberger/Fatima Abdollahyan
Länge: 45 Minuten
16:9, VT-UT

Ihre Mutter steckt all ihren Ehrgeiz in das Mädchen. Mit 15 wird Michaela als eine der Jüngsten in den A-Kader des Deutschen Nationalteams aufgenommen. Sie kämpft sich bis an die Spitze hoch.

Michaela Gergs Leben ist geprägt von Abhängigkeiten, die sie lange Zeit nicht infrage stellt: Erst ist es die ehrgeizige Mutter, die hohe Anforderungen an die Tochter stellt. Auch dem Deutschen Ski-Verband muss sie sich komplett unterordnen. Später heiratet sie den Skitrainer Christian Leitner, der sie trainiert und dem sie lange blind vertraut.

Doch der Druck macht sich bei der Spitzensportlerin immer stärker bemerkbar: Gesichtslähmung, Trümmerbrüche, Kreuzbandrisse. Michaela Gerg trennt sich vom Ski-Verband, steigt mit 30 Jahren aus dem Profisport aus und bekommt einen Sohn. Als bei ihr wenig später Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wird und sie ihr Leben anders führen will, kommt es zur Trennung von Christian.

Heute hat Michaela Gerg eine eigene Skischule, in der sie ihre Begeisterung für das Skifahren auch an sozial benachteiligte Kinder weitergibt.

Lebenslinien-Autorin Jutta Henkel über Michaela Gerg

Jutta Henkel

Was mich während der Gespräche mit Michaela begeistert hat, war, dass sie so ehrlich ist.

Sie sagt zwar nicht immer gleich, was sie denkt, aber man sieht es ihr einfach an. Bei ihr kann man wirklich sagen: eine 'ehrliche Haut'.

Sie war auch nie böse, wenn ich dann nachgehakt habe. Auch wenn es sicherlich manchmal schmerzhaft war.


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