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Mord ohne Leiche Der Fall Peggy

Vor elf Jahren verschwindet Peggy aus Lichtenberg. Drei Jahre später wird Ulvi Kulac zu lebenslanger Haft verurteilt. Für die Justiz ist er der Mörder. Doch was, wenn er die Tat gar nicht begangen haben kann?

Stand: 16.07.2012 | Archiv

Grabsteinbild von Peggy Knobloch aus Lichtenberg. | Bild: picture-alliance/dpa

Für Polizei und Staatsanwaltschaft ist der Fall längst abgeschlossen. 2004 wurde der geistig behinderte Ulvi Kulac zu lebenslanger Haft verurteilt. Für die Justiz steht fest: Er hat die kleine Peggy aus Lichtenberg 2001 umgebracht. Doch es gibt keine Spuren für ein Verbrechen, keine Augenzeugen, nichts. Bis heute wurde keine Leiche gefunden. Die Beweisführung des Landgerichts Hof beruht lediglich auf einem zweifelhaften Geständnis von Ulvi Kulac, das er später widerrufen hat.

In Lichtenberg können viele Menschen nicht glauben, dass Ulvi Kulac wirklich Peggys Mörder ist. Sie gründen eine Bürgerinitiative, die für seine Freilassung kämpft. Und sie stellen selbst Recherchen an. Inzwischen haben sie einen  schlimmen Verdacht: Was, wenn die Ermittlungen der Polizei einfach nicht stimmen? Wenn die Polizei von einem falschen Tatszenario ausgegangen ist? Was, wenn Ulvi Kulac die Tat gar nicht begangen haben kann? Sie schalten einen Anwalt ein. Michael Euler will den Prozess neu aufrollen. Er ist von der Unschuld seine Mandanten überzeugt und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei: "Als man sich einmal auf Ulvi als Täter festgelegt hat, ist man entscheidenden  Spuren nicht mehr nachgegangen".

Kontrovers-Autor Christian Stücken hat sich in Lichtenberg selbst auf Spurensuche begeben und aufgrund neuer Zeugenaussagen den Tathergang nochmals rekonstruiert. Der Fall Peggy - ein Fall voller Rätsel. Und ein Polizeiskandal.

Chronologie im Fall Peggy


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