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Star Trek Tech Wenn der Alltag die Science Fiction einholt

Es ist wieder soweit: James T. Kirk und seine Crew ziehen in einer fernen Zukunft los, um die Menschheit zu retten. Doch ist diese Zukunft tatsächlich so fern wie die "Star Trek"-Filme glauben machen?

Stand: 19.07.2016

Star Trek: Die Enterprise | Bild: picture-alliance/dpa

Besonders aus der Wissenschaft gibt es immer wieder Meldungen, die anklingen lassen, dass es sich bei einigen der technischen Errungenschaften aus dem Star-Trek-Universum eben nicht nur um Fantastereien handelt. Einen Warpantrieb zu bauen, wird heute als grundsätzlich möglich angesehen. Ein Problem ist die enorme Menge Energie, die er brauchen würde – doch auch daran wird gearbeitet und gerechnet. Oder das Beamen. Auf den Kanaren gelang es Physikern bereits, Elementarteilchen – deren Quantenzustände – über 143 Kilometer zu teleportieren.

Doch man muss gar nicht die einschlägigen Wissenschafts-Magazine studieren – Star Trek findet man heutzutage auch im Alltag.

Beispiel 1: Der Kommunikator

Sie erinnern sich – dieses Ding, das Captain Kirk immer so schwungvoll aus der Tasche zog und aus dem Handgelenk heraus aufschnappen ließ, um vom Planeten aus mit seinem Schiff zu sprechen? Sieht eigentlich aus wie eines dieser Klapphandys, nicht wahr? In der Folgeserie "Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert" waren die Kommunikatoren dann broschenähnlich an den Uniformen angebracht. Ein Tippen – heute: Kurzwahltaste – und schon konnte Commander Riker sich mit Captain Picard beraten. Mit genau dem Blick ins Leere, den wir heute von zahlreichen Leuten kennen, die mit dem Smartphone in der Tasche per Bluetooth Headset mit dem Geschäftspartner telefonieren, während sie zum nächsten Termin eilen.

Beispiel 2: Das PADD

Im Star-Trek-Universum steht PADD für Personal Access Display Device. Aussehen tut das Gerät – nun, wie ein moderner Tablet-PC. Was man damit anstellen kann? PADDs gehören zur Standardausstattung auf den Raumschiffen der Sternenflotte und man kann mit ihnen mehr oder weniger alles machen, was man auch mit einem iPad machen kann: Nachrichten verschicken, Daten speichern, Bilder bearbeiten, sie als Buch-Ersatz nutzen (der eBook Reader lässt grüßen). Hersteller wie Apple ließen sich vom PADD inspirieren, Anfang der 1990er eigene PDAs (Personal Digital Assistants) zu kreieren – mit Touchscreens, über die in der Welt von Star Trek nicht nur die PADDs verfügen, sondern auch die Raumschiff-Konsolen.

Beispiel 3: Sprechende Computer

Die wichtigste Stimme in allen Trek-Serien und vier Trek-Kinofilmen? Ganz ohne Zweifel die von Majel Barrett-Roddenberry. Sie lieh ihre Stimme dem Computer der Enterprise, der auf Wortkommandos und direkte Fragen reagiert und Auskunft gibt. Klingt ein bisschen wie Siri? Ist es auch, nur dass man den Computer der Enterprise als die viel größere, wesentlich schlauere Schwester von Siri betrachten könnte. Spracherkennung und Sprachsteuerung gab es schon in den Zeiten von Captain Kirk. Tastatur und Maus gehörten im 22. Jahrhundert längst der Vergangenheit an. Auch heute gibt es bereits Spracherkennung und –steuerung für den eigenen PC daheim. Microsoft bietet diese Option seit Windows Vista an, seit Windows 10 gibt es mit Cortana eine Siri-ähnliche Assistentin, die man direkt ansprechen kann.

Zukunftsmusik?

Mit den rasanten Fortschritten in Wissenschaft und Technik ist damit zu rechnen, dass sich über die Jahre noch weitere Technologien aus Star Trek im Alltag durchsetzen. 3D-Drucker etwa sind den Replikatoren an Bord der Enterprise durchaus ähnlich. Noch kann man im 3D-Printverfahren keine Lebensmittel herstellen – doch die NASA arbeitet dran … Auch Erfindungen wie das Holodeck könnten eines Tages Wirklichkeit werden. Virtual Reality ist wieder "in". Derzeit braucht man dafür noch spezielle Headsets – oder das rudimentäre Google Cardboard fürs Smartphone – und Controller, doch wer weiß wo die Entwicklung noch hinführt …


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