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Sicher Bergsteigen Unterwegs mit der Bergwacht

Bergsteigen ist gesund und macht glücklich - wenn man es gut vorbereitet angeht! Unsere Reporterin Veronika Keller ist gemeinsam mit den Bergrettern der Bergwacht Garmisch unterwegs. Und lernt dabei auch, wie man einen Notruf richtig absetzt.

Von: Peter Künzel

Stand: 09.09.2019

Unterwegs mit der Bergwacht | Bild: Screenshot BR

Bei wunderbar herbstlicher Morgenstimmung geht es oberhalb von Garmisch los in Richtung Bernadein-Kopf.

"Ich bin unterwegs mit der Bergwacht Garmisch im Alpspitzgebiet. Tim, Thomas und Benno zeigen mir heute, wie man sicher und gesund in den Bergen unterwegs ist, wie möglichst wenig passiert und wie sie helfen, wenn im Ernstfall Not am Mann ist."

Veronika Keller, Reporterin

Tim Bukenberger war früher hauptamtlich bei der Bergwacht Garmisch. Als Einsatzleiter hat er zahlreiche Einsätze absolviert. Jetzt engagiert er sich als ehrenamtlicher Bergretter – so wie Thomas Bräckle und Benedikt Gerl – auch die beiden sind seit Jahren dabei.

"Die komplette Bandbreite vom vermissten Bergsteiger bis hin zum schwer verletzten Kletterer, der abgestürzt ist, ist eigentlich alles dabei. Wir rücken so circa 150 Mal im Sommer aus, das sind rund zwei bis drei Einsätze pro Tag."

Tim Bukenberger, Bergwacht Garmisch

Die richtige Ausrüstung

Dass Unfälle passieren, kann man zwar nicht komplett vermeiden. Aber man kann sich gut vorbereiten: und zwar mit der richtigen Tourenplanung, Wetterplanung und Ausrüstung. In Veronikas Ausrüstung findet sich heute: eine Käsesemmel, Getränke, jede Menge Klamotten, eine Regenjacke, ein Handy und eine goldene Rettungsdecke. Gut gepackt?

"Fast perfekt. Eins fehlt noch, so ein kleines Erste-Hilfe-Set, mit Verbandszeug drin, damit man mal eine Kopfplatzwunde zubinden kann."

Tim Bukenberger, Bergwacht Garmisch

Notruf richtig absetzen

Die Ausrüstung passt also. Jetzt will Veronika Keller wissen, wie sie die Bergwacht im Ernstfall auf sich aufmerksam machen kann. Darauf muss sie achten, wenn sie einen Notruf absetzen will:

"Wichtig ist, die fünf Ws einzuhalten: Was ist passiert, wo ist es passiert, wie ist es passiert, wie viele Personen sind betroffen und warum ist es passiert. Was auch wichtig ist, dass man weiß, wo sich jemand aufhält."

Tim Bukenberger, Bergwacht Garmisch

Rettungsdecke für den Notfall

Die Bergretter erklären, was Veronika mit ihrer goldenen Rettungsdecke im Notfall anfangen kann. Denn die Decke ist nicht nur leicht. Sie isoliert durch ihre besondere Beschichtung auch sehr gut und hält Verunfallte warm.

"So jetzt haben wir dich eingewickelt, dass du deine Wärme nicht verlierst. Als Begleiter der verunfallten Person gibt es Zeichen, mit denen man ganz klar auf sich aufmerksam machen kann - für den Hubschrauber, oder die anrückenden Rettungskräfte: Die Hände auseinanderstrecken, wie ein Ypsilon, für Yes, we need help. Und wenn ich keine Hilfe brauchen würde, dann einfach die rechte Hand nach oben, die linke nach unten: Das steht für ein N, für Nein, wir brauchen keine Hilfe."

Tim Bukenberger, Bergwacht Garmisch

Sicher auf dem Klettersteig

Als nächstes geht es zum Klettersteig. Hier besteht immer die Gefahr von Steinschlag, deshalb gilt zuerst: Helm aufsetzen. Dann kommt der Klettergurt und los geht es - auch mit den Tipps.

"Das ist jetzt ein A Klettersteig, das ist von der Schwierigkeitskala das einfachste; die geht von A bis E. Es werden immer beide Karabiner in das Stahlseil eingehängt. Es sind zwei Karabiner, damit Du immer gesichert bist. Also wenn Du an einer Stelle bist, wo wir wechseln müssen, wird ein Karabiner weiterghängt. Und erst dann wird der nächste nachgeholt. So ist man immer doppelt gesichert."

Tim Bukenberger, Bergwacht Garmisch

Die medizinische Ausbildung bei der Bergwacht umfasst übrigens 80 Stunden Sanitätsausbildung.

"Gut zu wissen, dass die Bergretter für den Ernstfall so gut ausgebildet sind."

Veronika Keller, Reporterin

Trotzdem gilt: Die Verantwortung für die Sicherheit bei einer Bergtour liegt letztlich bei jedem Einzelnen. Wichtig sind nicht nur eine gute Vorbereitung und Ausrüstung, sondern auch, dass man sich nicht selbst überschätzt, um gesund ins Tal zurückzukehren.


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