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It's teatime! Alles rund um den Grüntee

Sein Image ist überragend und schmeckt nach gesund, schlank und modern. Kein Wunder, dass Grüntee auch außerhalb der Tasse überall zu finden ist: in der Hautcreme genauso wie in der Nachspeise oder dem Parfüm. Grund genug für den Schmidt Max, der Sache auf den (Kannen)Grund zu gehen…

Stand: 28.11.2020 | Archiv

Entzündungshemmend, erfrischend, animierend - man sagt Grüntee ja allerhand Gutes nach. Grund genug für den Schmidt Max, der Sache auf den Kannengrund zu gehen und zwar bei einem Grüntee-Kurs im Münchner "Tea House" von Werner Merten. Nach sieben Stunden und 40 Tees hat der Max zwar fast einen Herzstillstand, weiß aber, dass die meisten Menschen Grüntee nicht richtig aufbewahren, mit der falschen Temperatur ziehen lassen und nicht wissen, dass man die Blätter mehrfach aufgießen kann – mit steigender Qualität.

Grüntee richtig zubereiten und aufbewahren

Immer frisches Wasser abkochen. Wenn es zu viel Chlor oder Kalk enthält - wie z.B. in München – dann das Wasser zuerst filtern oder einen Wasserfächer verwenden.
Das kochende Wasser abkühlen lassen auf 70 – 90 Grad, die genaue Aufbrühtemperatur steht bei Merten auf der Packung.
Der Tee soll schwimmen - also kein Tee-Ei verwenden. Teesocken sind zwar unansehnlich, aber besser.
Mehrere Aufgüsse sind möglich.
Grüntee auf keinen Fall in Blechdosen aufbewahren – er oxidiert darin. Luftdicht in Tüten verpacken, japanischen Grüntee im Kühlschrank aufbewahren.

Weiß, grün, schwarz – alles Tee

Grüntee wird direkt nach der Ernte der Hitze ausgesetzt. Dadurch werden Enzyme inaktiviert und können nicht mehr fermentieren. Schwarztee dagegen ist fermentiert. Weißer Tee ist der natürlichste Tee, nicht verarbeitet, nur getrocknet. Matcha ist gemahlener Grüntee – hier gehen 100 Prozent der Inhaltstoffe ins Teewasser und hat deshalb den höchsten Teein-Gehalt.

Werner Merten

Seine Leidenschaft ist Tee. Weißer, grüner, schwarzer Tee, Macha. Weil er wissen will, wie und wo seine Tees angebaut, geerntet, verarbeitet und verpackt werden, fährt er jedes Jahr in die Anbauländer. 30 Mal war er schon in Asien. Er betreibt das Tea House in München und im Internet einen Tee-Blog. Und Freitag und Samstag gibt er nach Geschäftsschluss Teeseminare für maximal sieben Teilnehmer.

China oder Japan?


Chinesischen Grüntee erkennt man an den größeren Blättern. Er wird nach dem Pan-Verfahren getrocknet: das ist eine trockene Hitze, die für Röst-Aromen sorgt. In Japan wird Grüntee zuerst bedampft, dann gerollt und getrocknet. Er schmeckt feiner, grasiger, anspruchsvoller und ist teurer.

Außer trinken kann man Grüntee auch…

…mit Wattepads auf die Haut tupfen. Hilft bei Rötungen und Entzündungen. Oder Cremes und Lotionen mit Grüntee auftragen, z.B. Tagespflege Gold oder Reinigungsemulsion von Pharmos.
zum Kochen verwenden: Spitzenkoch Tohru Nakamura im Werneckhof mildert damit zu starken Fisch- oder Krustentiergeschmack ab. Und rät, Grüntee in die Rührteig-Mischung zu geben.
...statt Wein zum Menü servieren: egal ob kalt oder warm - empfiehlt Sommelière Julia Pleintinger vom Werneckhof.
aufsprühen: im Parfum Eisbach No.5 sind Grünteenoten mit zitrischen Aromen kombiniert.


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