BR Fernsehen - EUROBLICK


0

Deutsche und Türken Wie das Verhältnis verbessern?

Die Drei-Flüsse-Stadt Passau vergangene Woche. Eine europapolitische Tagung mit rund 150 Teilnehmern, vorwiegend Unternehmer, Manager, Wissenschaftler und Studenten der Uni Passau.

Von: Matthias Ott

Stand: 15.10.2017 | Archiv

Passau | Bild: BR

Aydan Özoguz

Die private Initiative steht unter dem Motto: Europa neu denken. Ein Themenschwerpunkt dabei: Der Umgang mit der Türkei.

"Es konzentriert sich sehr vieles auf die Deutsch-Türken, auf die Eingebürgerten, die beweisen sollen, wie Deutschland-loyal sie sind. Das scheint nur zu gehen, wenn man gegen die Türkei ist."

Staatsministerin Aydan Özoguz

Der Versuch einer Erklärung sehr unterschiedlicher Sichtweisen:

"Wir haben die Demokratie aufgestülpt bekommen. Es gab nie den Drang von unten nach Demokratie, nach Stimmrecht. Die Frauen haben das Wahlrecht früher als in der Schweiz bekommen. Aber das hat nichts geändert, weil der Mann immer noch das Sagen hat."

Osman Bayazit Genc

Ernst Struck

Doch im Mittelpunkt standen: Wege zu mehr Miteinander:

"Wir wollen den offenen Dialog, Kritikfähigkeit üben, Nachdenken üben, dass man gemeinsam arbeitet, sich wertschätzt, respektvoll umgeht, auch hart miteinander umgehen kann."

Ernst Struck

Eckhard Nagel

Über die besondere Bedeutung der Zivilgesellschaft herrschte weitgehend Konsens in Passau:

"Wir müssen nicht auf der einen oder anderen Seite stehen. Wir können mit den Studierenden und den Mitarbeitern an den Werten arbeiten, die wir vertreten."

Eckhard Nagel

"Deutschland ist auch heute noch Sehnsuchtsort…Vorbildland."

Ernst Struck

"Ich bin dafür, dass sich die Türkei viel deutlicher an den Westen annähert, in der EU oder außerhalb. Dann werden beide Seiten davon profitieren. Wenn sich Menschen auf der Ebene kennenlernen, wird vieles ausgeräumt werden."

Osman Bayazit Genc

Osman Bayazit Genc

Eine Tagung, die versucht hat, Gräben zwischen Deutschen und Türken zu überwinden, das Verbindende in den Vordergrund zu stellen, jenseits aller schroffen, nationalistischen Rhetorik der vergangenen Monate. Es gelte, jetzt nach vorn zu blicken, da waren sich die Teilnehmer in Passau einig.


0