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Der Letzte seines Standes? Der Posamentenmacher aus München

Leidenschaft gehört schon dazu, wenn einer der Letzte seines Standes wird. Er muss sein Handwerk lieben, so wie Rudi Feldl, der seit über 50 Jahren mit Leib und Seele Baumwolle, Seide und Goldfäden zu kunstvollen Gespinsten wirkt.

Stand: 30.12.2011 | Archiv

Der Posamentenmacher Rudi Feldl | Bild: BR

Gleich hinter der Münchner St. Paulskirche hat der Posamentiermeister Rudi Feldl seinen Arbeitsplatz. Eigentlich ist er schon seit einigen Jahren in Rente, doch zu besonders anspruchsvollen Arbeiten holt ihn sein Chef manchmal noch an die altertümlichen Webstühle.

Die fast ausgestorbene Kunst des Quastenkettelns, des Quasten-Schneckens Webens und Stechens erfüllt dann die Werkstatt, die 1865 gegründet wurde, mit Leben. Es sind Aufträge der Bayerischen Staatsoper oder der Schlösserverwaltung, an denen der Meister sein Können noch einmal unter Beweis stellt. Tausende verschiedener Garne und Fäden schillern in allen Farben in den Lagerregalen, dazu kommen zahllose Holzformen für die Quasten. Nur Rudi Feldl kann daraus noch die Quasten knüpfen, die einem Vorhang in Neuschwanstein die rechte Würde verleihen.


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