BR Fernsehen - Dahoam is Dahoam


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Golf-Profi Martina Eberl im Interview Wie behandelt man eine Einloch-Blockade?

Golf-Profi Martina Eberl hat bei "Dahoam is Dahoam" ganz neue Erfahrungen gesammelt. Im Interview erzählt sie von ihrer Begegnung mit Film-Profis und von ihrer Zeit als "Playing Professional".

Stand: 22.07.2016

Dahoam is Dahoam: Brettschneider hat es doch noch geschafft, Profigolferin Martina Eberl als Ehrengast fŸür das Turnier zu bekommen. Von links: Hubert Kirchleitner (Bernhard Ulrich), Martina Eberl (Martina Eberl) und Martin Kirchleitner (Hermann Giefer). | Bild: BR/Marco Orlando Pichler

Bei "Dahoam is Dahoam" leidet Hubert unter einer Einloch-Blockade. Gibt es das wirklich?

Ja, das gibt's. Das Wort selber gibt es nicht, aber jeder Golfer weiß, wovon die Rede ist. Das Gefühl, einfach nichts mehr gebacken zu bekommen, kennen viele.

Wie würden Sie eine Einloch-Blockade behandeln?

Beim Golf passiert sehr, sehr viel im Kopf. Ich würde zuerst schauen, ob die Technik des Spielers Schuld ist und wenn das nicht hilft, würde ich ein Mentaltraining empfehlen.

Wie haben Sie die Dreharbeiten erlebt?

Hubert hat eine Einlock-Blockade und versagt beim Golfspielen.

Das war toll, obwohl ich natürlich furchtbar nervös war. Ich habe so etwas ja noch nie gemacht und wenn ich auf der Bühne stehe, dann als Moderatorin. Da habe ich ja immer noch meine Moderationskarten, an denen ich mich zur Not festhalten kann. Aber Hans, der Coach, die Regisseurin und die Schauspieler haben mir sehr geholfen und mir Tipps gegeben. Ich fand's absolut faszinierend, wieviel Arbeit in so einer Vorabendserie steckt.

Schauspieler und Golf-Profis haben etwas gemeinsam. Jeder denkt, sie haben einen Traumberuf. Stimmt das?

Ich kenne dieses Vorurteil. Viele meinen, ein Playing Pro bereist und sieht die ganze Welt, kann so viel Golf spielen, wie er möchte, hat fast immer Sonnenschein und verdient gutes Geld. Sie vergessen den Wettkampf, das "Müssen" und die Strapazen, die das viele Reisen mit sich bringt. Ich war zum Beispiel sieben Mal in Australien, durfte an den herrlichsten Stränden des "Surfers Paradise" wohnen. War ich einmal im Wasser? Negativ.

Wie viel Arbeit steckte hinter Ihren Erfolgen als Playing Pro?

Martina Eberl: "Golfprofi zu sein ist kein Zuckerschlecken."

Meine durchschnittliche Trainingszeit pro Tag belief sich auf acht Stunden, an Turniertagen konnten es locker zehn werden. Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Ich habe drei Turniere gewonnen, tolle Menschen getroffen und viel über mich und für mein weiteres Leben gelernt. Summasumarum gilt: Playing Pro kann ein Traumberuf sein, aber ihn dazu zu machen ist alles andere als ein Zuckerschlecken.

Inzwischen haben Sie ja Ihre Profikarriere beendet. Vermissen Sie das Spielen und die Tour nicht?

Nein, überhaupt nicht. Ich vermisse meine Freundinnen, mit denen ich knapp zehn Jahre wöchentlich unterwegs war. Ich vermisse die schönen Orte, die ich mit tollen Erinnerungen verbinde und auch die Menschen, die mit den Jahren zu Freunden geworden sind. Aber auf alles andere verzichte ich leichten Herzens.


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