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TV-Ungarn Die Funky-Frauen von Sarkad

An jedem Montag kommen die Damen zur Probe in das Kulturhaus in Sarkad. Das sind die Funky Omas, die sich nach dem Musikstil benannt haben, zu dem sie tanzen.

Von: Zsuzsa Sári

Stand: 07.12.2014 | Archiv

Funky Omas | Bild: BR

Die Trainingsschuhe werden ausgepackt – so manche Oma hat sie vom Enkel ausgeborgt – und dann folgt echtes, hartes Training.

Károlyné Perei

Besonders komplizierte Bewegungsabläufe werden mehrmals wiederholt.

"Meine Kinder haben mich gefragt, warum ich nicht zu den Seniorinnen gehe. 'Zu den vielen alten Weibern?', habe ich gesagt: 'Was glaubt ihr denn?' Dann habe ich sie im Fernsehen tanzen gesehen. 'Da gehöre ich hin', dachte ich. Seither bin ich hier. Das erste, was ich gesehen habe, war Ein Rock und eine Hose, seitdem bin ich dabei."

Viki Debreceniné

"Wir tanzen seit acht Jahren gemeinsam, und seit acht Jahren ist Babika unsere Tanzlehrerin."

Károlyné Perei

Babi Ráczné arbeitet noch zwei Jahre als Kindergärtnerin bis zu ihrer Pensionierung. Sie unterrichtet aber seit fast 30 Jahren Aerobic. Ihre Tochter tanzte in einer Funk-Gruppe, da konnte sie sich Bewegungen aus den modernen Tänzen abschauen.

"'Wir und solche Tänze? Da fressen wir einen Besen, wenn wir den erlernen', haben sie gesagt. Und als wir dann den Tanz gelernt haben, habe ich gesagt: 'Jetzt könnt ihr euren Besen fressen.' Sie haben den Tanz erlernt. Anfangs war es sehr schwer, denn das ist ein Street-dance, den Jugendliche sehr intensiv tanzen. Aber schließlich haben wir uns Funky Omas genannt, und wir tanzen einen Funk-Tanz – eben im Seniorenstil."

Ráczné Fazekas Mária

"Wir mussten uns an diese ganz bestimmten Bewegungen gewöhnen. Zuerst dachten wir, das ist unmöglich, das können wir nicht, jetzt die Arme, und jetzt gleichzeitig auch die Beine. Wir haben gesagt: Stopp, Babi, üben wir zuerst das eine richtig ein, dann das andere, und dann koordinieren wir beides."

Károlyné Perei

"Es tut gut, sich zu bewegen; sich gemeinsam zur Musik zu bewegen, ist noch besser. Und wenn das auch noch dem Publikum gefällt, ist das die Sahne auf der Torte! Das ist der Grund, warum ich hier bin."

Viki Debreceniné

"Das Interessante dabei ist, dass solange wir hier miteinander reden, alle über ihre Schmerzen klagen: die Schultern und die Arme und die Knie... Wenn wir dann aber auf die Bühne gehen und die Musik hören, tut niemandem mehr etwas weh. Hinterher sind wir alle erledigt, aber solange wir auf der Bühne stehen, fehlt uns gar nichts."

Lajosné Juhász

"In unserer Gesellschaft ist es leider so, dass Pensionisten abgeschrieben werden; man beschäftigt sich nicht mit ihnen. Wir möchten zeigen, dass wir sehr wohl da sind, wir über 60-, 70-Jährige, dass wir eine Gemeinschaft bilden und uns gerne bewegen."

Perei Károlyné

Am meisten stolz sind die Damen auf den ersten Platz bei der ungarischen Großen Chance für Senioren und darauf, dass sie immer mit großem Beifall rechnen dürfen, besonders von jungen Menschen.


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