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TV-Ungarn Kunst aus Wolle

Launisches Frühlingswetter bei der Messe auf dem Budapester Vörösmarty-Platz. Hier stellt die Walkerin Gera Klára aus.

Von: Zsuzsa Sȧri

Stand: 10.05.2015 | Archiv

Ein gelber gewalkter Vogel | Bild: BR

Nur einige Male im Jahr hat sie die Gelegenheit, ihre Ware bei Kunsthandwerksmessen einem großen Publikum zu präsentieren.

Viele Besucher kommen immer wieder zu ihr zurück, denn die gewalkten Seidenschals der Meisterin sind unvergleichliche und unverwechselbare Besonderheiten.

Und Gera Klára ist auch leicht zu finden, und zwar wegen der Vögel, die gleichsam als Zunftzeichen über ihrem Stand schweben.

Klára Gera

Vor 20 Jahren, als Klara das Filzen und Walken kennenlernte, gab sie sogar das Weben auf, weil sie das Herstellen von gewalkten Figuren als viel interessantere Herausforderung empfand.

"Für mich ist das mein Material schlechthin. Damit arbeite ich und damit kann ich alles machen: Figuren, Bilder, Kleidung, Häuser."

Klára Gera, Walkerin

Klára Gera

Jahrelang arbeitete sie an ihrer eigenen, individuellen Technik, dann unterrichtete sie Kinder und schließlich verriet sie in einem Buch die Kniffe des Walkens, zum Beispiel, wie man trockene Wolle durch dichtes Einstechen mit einer Walknadel verzieren kann.

Die aus der Hand der Künstlerin stammenden Vögel sind ihren lebendigen Zeitgenossen so ähnlich, dass Fachleute keine Schwierigkeiten haben, sie zu benennen.

"Einmal hatte ich bei einer Ausstellung sehr viele meiner Vögel dabei. Plötzlich kam ein Mann herein und zählte völlig korrekt auf, welche Vögel das waren. Das war wirklich gut."

Klára Gera

Vor einigen Jahren meldete sie sich zu einem Wettbewerb an, mit der Absicht, alle in Ungarn nistenden Vögel aus Filz herzustellen. Dass es für den Sieg nicht ganz reichte, schmälerte nicht ihre Begeisterung. Da sie ihre fertigen Werke verkaufen muss, um von der Arbeit leben zu können, bewahrt sie ihre Vögel nur in Form von Fotos auf.

Der aufregendste Teil beim Walken oder Filzen ist der Augenblick, wenn sich die Wollfäden vom warmen Wasser vollkommen zusammenziehen und sich durch Reiben und Drücken ineinander verhaken. Durch die Seife bleibt die Wolle nicht an der Hand kleben.

Das ständige Auswalken und Drücken ist natürlich für die Hand sehr anstrengend.

"Ich habe mir einmal einen Finger gebrochen, bei einem Sturz, und der Arzt riet mir, etwas zu machen, womit ich die Hände trainiere. Ich sagte ihm, das wird nicht schwer sein."

Klára Gera

Gera Klára gelingt es, alte Werte zu bewahren, und dabei Neues zu schaffen. Ihre aus traditionellem Material hergestellten Schals und kleinen Figuren bleiben für die Touristen liebe Erinnerungsstücke.


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edeltraud scheel, Sonntag, 10.Mai 2015, 17:59 Uhr

1. sendung am 10,05.15

Die Sendung ist fast immer sehr interessant und zeigt viel Überraschendes aus dem Sendegebiet. Leider gibt es dazu teilweise eine unsägliche, nerventötende und penetrante Musik, die es manchmal fast unmöglich macht, alles zu verstehen (z.b. bei dem Beitrag über die Filzvögel der ungarischen Künstlerin war es besonders extrem), leider!!! Dies ist inzwischen leider bei fast allen Sendungen zu beobachten und ist für viele Menschen ein großes Ärgernis