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TV-Slowenien Das Rehazentrum Soča

Das Rehabilitationsinstitut Soča nimmt Patienten nach einem Schlaganfall auf. Darunter sind auch viele junge Menschen.

Von: Katja Stamboldžioski

Stand: 15.11.2015 | Archiv

Rehabilitationsmaßnahme | Bild: BR

Jan Šilec

Jan Šilec hat mit 24 Jahren einen Gehirnschlag erlitten. Nach einer Notoperation folgte eine monatelange Rehabilitation in Soča. Die Prognose war sehr schlecht, man zweifelte daran, dass er jemals wieder gehen können wird.

"Ich war einfach rasch in der Lage, mich selbst zu motivieren. Ich habe alles als Fortschritt gesehen und nicht als etwas, das ich vorher schon konnte. Jetzt war das alles, was ich konnte. Ich sagte mir: ‚Wow, heute bin ich allein in den Rollstuhl gekommen. Heute bin ich allein aufs WC gegangen. Heute konnte ich mich allein duschen.‘ Das war meiner Meinung nach psychisch für mich sehr gut, weil ich eben sah, dass ich niemandem zur Last fallen werde, dass ich selbst für mich sorgen kann. Das war für mich die Hauptmotivation in meiner Rehabilitation."

Jan Šilec

"Wir haben ihn jeden Tag fröhlich besucht und ihn unterstützt. Das größte Glück war, dass er niemals in einen krisenhaften Zustand geraten ist. Und das war sein Vorteil. Deshalb ging es auch schnell voran."

Simona Šilec

"In der Rehabilitation ist ein ganzheitlicher Zugang dringend notwendig, weil die Folgen nach einem Schlaganfall sehr komplex sind und sehr unterschiedliche Aspekte der menschlichen Funktionen nach einer so schweren Krankheit betreffen. Bei dieser komplexen Rehabilitation wirkt eine Gruppe von Experten mit: dazu gehören Ärzte, Therapeuten, Physiotherapeuten, Arbeitstherapeuten, klinische Psychologen, Logopäden, Sozialarbeiter und Ingenieure der Prothetik und Orthetik. Nach Bedarf werden auch noch weitere Experten zur Mitarbeit eingeladen."

Dr. Danijel Globokar, Facharzt für physikalische und Rehabilitationsmedizin, URI Soča

"Der Physiotherapeut ist ein wichtiges Mitglied des Reha-Teams. Im Wesentlichen besteht seine Aufgabe darin, dass er dem Patienten wieder hilft, zu gehen und im Bett leichter die Positionen zu wechseln, dass er seinen Gleichgewichtssinn verbessert und die motorischen Funktionen in den unteren und oberen Extremitäten wiederherstellt. Zahlreiche mechanische Apparaturen und elektronische Anlagen helfen ihm bei seiner Arbeit."

Marko Rudolf, Dipl. Physiotherapeut, URI SOČA

Im Rahmen der Forschungsabteilung hat das Institut Soča auch eine eigene Entwicklungseinrichtung im Bereich der Robotik. Zu den letzten großen Errungenschaften mit den Partnern im Ausland gehört das Robotersystem für die Rehabilitation des Gehens. Roboter sind ein wichtiger Teil des Verlaufs der Rehabilitation in Soča, da sie die Wiederherstellung des Patienten optimieren.

"Im Wesentlichen konzentrieren wir uns darauf, dass ich selbständig werde. Das ist meine beste Motivation für die Rehabilitation, den Menschen so weit zu bringen, dass er selbständig ist. Dort bin ich auf dem Zimmerrad gefahren und bin selbst aus dem Rollstuhl aufgestanden. Man hat so eine Stange und dann steht man zur Hälfte, so dass diese Muskeln gestärkt werden. Dann heißt es gehen, Aerobic machen und so weiter. Es gibt viele unterschiedliche Übungen. Ich habe wirklich schöne Erinnerungen an Soča, auch an das Krankenhaus. Sie haben einfach tolle Arbeit geleistet, sodass ich nach nicht einmal zwei Monaten ohne Rollstuhl nach Hause gegangen bin."

Jan Šilec

Die Rehabilitation nach einem Gehirnschlag bedeutet, dass sich der Patient mit den Folgen des Schlaganfalls auseinandersetzt und dass er sein Leben als anderes, verändertes Leben annimmt.


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