BR Fernsehen - Alpen-Donau-Adria


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5.6.2016 Infos

Stand: 05.06.2016 | Archiv

ADA Infos | Bild: BR

TV Kroatien: Kunstausstellung für Blinde

Sieben Jahre dauerte es, bis Nataša Jovičićs in die National Gallery in London gelangte. Ihr Bildungs- und Kunstprojekt begann 2009 in der Modernen Galerie in Zagreb mit der speziellen Darstellung des Gemäldes von Kraljević "Selbstbildnis mit dem Hunde". Ihr Wunsch war es, blinden und sehbehinderten Menschen das näher zu bringen, was am schwierigsten ist: ein Bild. Jede Farbe hat eine eigene Textur: Braun ist quadratisch, Rot horizontal, Grün vertikal. Der gesamte Erstellungsprozess, an dem zahlreiche Fachleute mitarbeiten, dauert rund drei Monate. Dem ständigen Team gehören auch eine Zeichnerin, ein Graphiker und zahlreiche blinde Mitarbeiter an. Kunsthistorikerin Nataša Jovičić: "Für mich ist es wichtig, im Bewusstsein der sehenden Menschen zu verankern, dass auch blinde und sehbehinderte Menschen kulturinteressiert sind. Meine zweite Motivation war das kulturelle Erbe, denn ich bin der Meinung, dass jeder das Recht hat, das kulturelle Erbe mitzuerleben." Das einzigartige Projekt von Nataša Jovičić ist inzwischen zum kulturellen Exportartikel Kroatiens geworden.

TV Slowenien: Situla

Die Universitäten von Ljubljana, Zagreb und Bradford arbeiten an einem Projekt, das die Eisenzeit untersucht, die von tiefgreifenden gesellschaftlichen Änderungen geprägt war. Es war die Zeit der griechischen Kolonisierung, der Ausweitung der Schrift und der Blüte der figuralen Kunst. Experten scannten im Nationalmuseum Sloweniens mit der 3D-Technologie Situla-Denkmäler, Metallgefäße aus der Eisenzeit. Dr. Peter Turk vom Nationalmuseum Sloweniens: "An der Spitze dieser Gesellschaft standen die Herrscher. Man kann sie anhand der typischen Tracht erkennen, anhand ihrer Überwürfe und daran, dass sie die einzigen sind, die auf dem Thron sitzen." So erhielt man ein 3D-Modell einer Gürtelschnalle von der Burganlage Molnik bei Ljubljana. Die prähistorischen Meister arbeiteten die Bilder mit kleinen Meißeln heraus. Hier haben sie das Motiv des Löwen dargestellt, das vom östlichen Mittelmeerraum bis in den Bereich der Südostalpen beliebt war. Es ist interessant, wie verbreitet dieser einheitliche symbolische Code in zeitlich und räumlich weit von einander entfernten prähistorischen Kulturen war.

TV Ungarn: Dammbau

Vor sechs Jahren ereignete sich im ungarischen Ort Ajka die Dammbruchkatastrophe, durch die Unmengen von rotem Schlamm die umliegenden Siedlungen überschwemmte. Heute sind Pflanzen- und Tierwelt wieder zur Gänze saniert. Jetzt soll das Bachbett des Torna-Baches bei Devecser angehoben und verstärkt werden; es war nach der Rotschlamm-Katastrophe gelockert worden, sodass der Bach bei starken Regenfällen immer wieder aus seinem Bett trat. Soeben wurde mit der Errichtung eines höheren Dammsystems entlang des Bachbetts begonnen. Laut Gewässerexperten ist die Erhöhung des Dammes auch wegen der Auswirkungen der Klimaänderung notwendig. Somlyódi Balázs von der Direktion für das Wasserwesen: "Es ist eine vorbeugende Schutzmaßnahme, damit es zu keiner Überschwemmung der umliegenden Gebiete kommt." Der neue Damm am Bett des Torna Baches soll Ende Juli fertig sein.


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