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Rai-Triest Die Zoratto-Mühle im Friaul

Am Rand des Naturparks delle Risorgive gibt es im Zentrum eines kleinen ländlichen Komplexes eine faszinierende Mühle: die "Mühle von Bert", die auch Mühle Zoratto genannt wird.

Von: Tiziana Toglia

Stand: 10.07.2016 | Archiv

Die Mühle Zoratto | Bild: BR

Sie liegt im Gebiet der Gemeinde Codroipo und hat ihren alten rustikalen Charakter bewahrt, in der Architektur und in der Einrichtung. Angetrieben wird die Mühle, die einwandfrei funktioniert, von einem künstlichen Kanal aus dem Mittelalter, der von den Grafen Cossio angelegt wurde. Das ursprüngliche Bauwerk wurde 1450 errichtet und hat seine Bestandteile in all den Jahrhunderten dank der sorgfältigen Betreuung durch die Familie Zoratto erhalten.

Die heutigen Mühlsteine, auch wenn sie aus Stein sind, arbeiten mit hoher Geschwindigkeit, sodass das Korn geschnitten und dann zerstampft wird, wodurch der Keim beschädigt wird. Hier jedoch wird langsam gemahlen und der Keim bleibt erhalten. So werden 100 Kilogramm pro Stunde gemahlen, während moderne Mühlsteine 400 Kilogramm mahlen.

Aber die "Mühle von Bert" ist original, weil hier neben dem Mahlen noch eine andere antike Arbeit gemacht wird, nämlich das Klopfen des norwegischen Stockfisches, und das ist einzigartig in Italien: Die Stößel für das Klopfen des getrockneten Kabeljaus, wurden früher einmal zur Bearbeitung von Hanf benützt. Der getrocknete Stockfisch, der von den Lofoten kommt, ist steinhart. Hier wird er durch die Schläge mit dem Holzstößel auf dem Stein weichgemacht, genau so wie in vergangenen Jahrhunderten.

Die Mühle von Bert ist ein lebendes Museum der Geschichte der Arbeit, der Mechanik, der Hydraulik und der Architektur.


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