BR Fernsehen - Alpen-Donau-Adria


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6.3.2016 Veranstaltungen

Stand: 06.03.2016 | Archiv

ADA Veranstaltungen | Bild: BR

Niederbayerischer Surrealismus: Ein Abensberger malt die Welt, wie er sie sieht (BR-München)

Ein Himmel wie ein Krebsgeschwür, darunter die Gebäude Regensburgs, achtlos wie Spielzeug hingeworfen; es ist eine bizarre Welt, die Manfred Sillner auf seinen Leinwänden entstehen lässt. Aus historischen Bildervorlagen und seiner Phantasie setzt er in seiner Abensberger Dachstube Dinge zusammen, die sich so nie begegnet sind. Einige seiner Gemälde hat der 78-Jährige vor kurzer Zeit der Stadt Abensberg geschenkt; diese zeigt nun, wie Sillner die Region seit 50 Jahren sieht: das Kloster Weltenburg auf einer Drehscheibe, eine Kirche bei Abensberg umweht von gelben Falten. Über vielen Bildern Sillners liegt eine träumerische Melancholie. Auch wenn es auf manchen Bildern Sillners etwas düster zugeht, ein Spaziergang durch die Ausstellung offenbart einen Blick auf Ostbayern, der anregend und ungewöhnlich ist; noch bis Ende März im Abensberger Stadtmuseum.

Archäologischer Hotspot: Im slowenischen Novo Mesto wird eine Jahrtausend alte Nekropole erforscht (TV-Slowenien)

Teilchen in lehmiger Erde, Tonscherben in einem Haufen Erde. Was ist mit den Überbleibseln, an denen noch ein Griff hängt? Das sind Gegenstände, die für gewöhnlich nur Archäologen zu Gesicht bekommen. Alle diese Gegenstände lagen Jahrtausende in der sauren Erde über Novo Mesto auf dem Kapitelj-Feld, das Jahrhunderte lang gepflügt wurde. Mehr als 50.000 Quadratmeter des Gebiets oberhalb der Stadt sind eine archäologische Schatzgrube. Petra Stipancic vom Museum der Dolenjska: "Unser Werkzeug sind die Schubkarre und eine Schaufel, wir haben keine Baumaschinen oder Lastwagen. Die Nekropole war 1000 Jahre in Gebrauch. Das heißt, dass man 1000 Jahre ununterbrochen Menschen an der gleichen heiligen Stelle begraben hat." Unterkrain ist in Europa ein archäologischer Hotspot, wie aus den wertvollen Gegenständen, dem Schmuck und den Waffen geschlossen werden kann, die in den Gräbern gefunden wurden. Die Ausstellung im Dolenjski Museum in Novo Mesto bleibt bis 7. Mai geöffnet.

Unverstellter Blick: In Wien sind derzeit japanische Fotografien der 60er Jahren zu sehen (ORF-Wien)

Japan in den späten 1960er Jahren: Der Fotograf Daido Moriyama wollte authentische und ehrliche Bilder des japanischen Alltags zeigen. Ein Alltag, in dem die Massenmedien und der Konsum immer wichtiger wurden. Moriyama war Mitglied einer Gruppe von Fotografen, die 1968 die Fotozeitschrift Provoke gründete. Die Wiener Albertina widmet sich in einer Ausstellung der Entstehungsgeschichte dieses einflussreichen Magazins. Provoke war eine Kampfansage an die als realitätsfremd empfundenen Bilder der Massenmedien und an die klassische, durchkomponierte Fotografie. Stillistisch nahm Provoke Anleihen bei einer damals weit verbreiteten Protestfotografie, die soziale Unruhen in Japan dokumentierte. Anlass für zum Teil gewalttätige Ausschreitungen waren die US-Besatzung oder neoliberal agierende Großkonzerne. Das Provoke-Magazin erschien nur dreimal, dann löste sich die Bewegung auf. Ihre Fragen nach dem Realitätsgehalt von Bildern scheint aber heute aktueller denn je. Provoke bis 8. Mai in der Wiener Albertina.


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