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TV Slowenien Das ABC-Gründerzentrum in Ljubljana

Im März 2015 wurde auf Anregung der beiden Jungunternehmer Dejan Roljić und Žiga Vaupotič in Ljubljana das Gründerzentrum ABC-Accelerator eröffnet, das neuen Unternehmen eine schnellere Vernetzung mit Geschäftspartnern und Investoren ermöglicht.

Von: Tadej Čater

Stand: 23.04.2017 | Archiv

Teamarbeit | Bild: BR

Um in das Programm des Gründerzentrums ABC aufgenommen zu werden, genügt es nicht, eine Idee zu haben. Akzeptiert werden nur Projekte von Unternehmen, die schon ein Produkt vermarkten und verkaufen.

Das ABC-Gründerzentrum gilt als größter seiner Art in Südosteuropa. Ein Fünftel aller Projekte ist slowenischer Herkunft. Pro Jahr werden zwei Dreimonatsprogramme ausgeschrieben.

Da die Arbeit im ABC 16 Stunden täglich abläuft, haben die ausgewählten Unternehmen die gesamte Infrastruktur zur Verfügung: von Büros über Sozialräume und Räume zur Entspannung bis zu einer Küche. Jedes Unternehmen bekommt einen Mentor, der neue Wege findet. Darüber hinaus gibt es jeden Tag Workshops, persönliche Beratungen, Vorträge und Treffen mit erfolgreichen Unternehmern.

Nur zehn der Unternehmen mit den erfolgreichsten Projekten erhalten die Möglichkeit, ihr Produkt potentiellen Investoren zu präsentieren. Nach der Grundausbildung können diese zehn Unternehmen weitere drei Monate mit Hilfe des Inkubators Kontakte mit Vertriebspartnern, Investoren und eventuellen Geschäftspartnern knüpfen.

Urška Jež

Jedes Unternehmen erhält bei seinem Eintritt 15.000 Euro, was das grundsätzliche Überleben ermöglicht. Als Gegenleistung treten sie dem Gründerzentrum einen Anteil von acht Prozent an ihrem Unternehmen ab.

"Wir hatten 398 Anmeldungen, von denen wir 30 Start-ups ausgewählt haben. Die Kriterien für die Auswahl sind Innovation, Reaktion des Teams, die Art der Idee und wie hoch die Chancen für ein potenzielles globales Wachstum stehen. Auch im ABC-Accelerator können die Start-ups außergewöhnliche Situationen durchlaufen. Wir machen gern den Witz, dass das eine Reality Show ist, weil die Teilnehmer von morgens bis abends hier tätig sind und dann gemeinsam im Start-up-Haus wohnen. Sie verbringen ohne Pause praktisch ein halbes Jahr miteinander."

Urška Jež, Direktorin des ABC-Accelerator Ljubljana

In weniger als zwei Jahren haben 60 Unternehmen ihre Projekte im Gründerzentrum entwickelt. Eine der Erfolgsgeschichten des ABC ist das Projekt "Facility", das eine Programmausstattung für Hotels geschaffen hat, die als mobile App funktioniert, mit der ein Hotel geführt und verwaltet werden kann.

"Am Anfang hatten wir drei, vier Kunden. Nach drei Monaten hatten wir 15, 16; und nach weiteren drei Monaten hat sich diese Zahl verdoppelt und verdreifacht."

Luka Berger, Teamleiter Facility

Luka Berger

Ein Start-up kann heute ohne einen solchen Accelerator nur schwer Erfolg haben. Die Unternehmer denken nämlich oft irrtümlich, dass sie es sind, die das Risiko tragen. In Wirklichkeit trägt derjenige das Risiko, der das Geld investiert.

"Wir sind das Team Sophico. Wir entwickeln Lösungen für Sportklubs. Wir bieten ein vereinfachtes Management, Organisation und Kommunikation zwischen den Spielern, Eltern und allen anderen, die im Klub arbeiten."

Franjo Erić, Mitglied des Teams Sophico aus Bosnien-Herzegowina

Wegen der Kleinheit des slowenischen Marktes haben sie noch Zweigstellen in München und im Silicon Valley in den USA eröffnet. In Ljubljana entwickelt man Projekte, die bis zu einer halben Million Euro Kapital suchen. München ist die nächste Stufe, dort kann man bis zu 15 Millionen Euro Kapital erhalten und das Geschäft über ganz Europa ausdehnen. Für ein globales Projekt ist es aber notwendig, ins Silicon Valley zu gehen. Jetzt ist auch die Eröffnung einer Zweigstelle in Bangalore in Indien vorgesehen, um auf den asiatischen Markt zu gelangen. Wie einer der Gründer, Dejan Roljić, sagt: Eine schnelle Expansion ist der einzig mögliche Weg für ein erfolgreiches Start-up!


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