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Rai Triest Modellsegelfliegen in Nova Gorica

Der Himmel über dem Modellflugplatz in Vipava in der Nähe von Nova Gorica ist im Sommer voll von kleinen Segelflugzeugen. Die besten Piloten aus elf europäischen Ländern kämpfen hier um den Slowenischen Pokal in der Kategorie F5J, die in den letzten Jahren immer beliebter wird.

Von: Deva Pincin

Stand: 22.10.2017 | Archiv

Eine Reihe von Modellflugzeugen am Start | Bild: BR

"In dieser Kategorie gibt es einen kleinen Elektromotor, der höchstens 30 Sekunden aktiv ist und das Modell in eine bestimmte Höhe katapultiert. Von dieser Höhe muss dann zehn Minuten gesegelt werden und kurz vor Ende muss so nah wie möglich auf dem markierten Punkt gelandet werden."

Marko Zubalic, Modellflugverein Ventus

Der Wettkampf wurde vom slowenischen Modellflugverein "Ventus" organisiert. Der Name ist nicht zufällig gewählt worden, ist doch das Vipava-Tal schon immer für seinen starken Wind bekannt. Die Piloten sehen sich großen Herausforderungen gegenüber, da das Wetter schnell umschlagen kann. Sogar die geschicktesten brauchen hier auch etwas Glück, vor allem aber ein entsprechendes Flugmodell.

"Diese Modelle werden ausschließlich aus Material gefertigt, das vor allem in der Formel 1 verwendet wird: die Polymerfaser Kevlar, Karbon, Glasfasern, usw. Die Flügelspannweite reicht bis vier Meter, die Modelle sind etwa 100 bis 300 Kilogramm schwer."

David Marc, Modellflugverein Ventus

Die Fertigungstechnologie für Flugmodelle machte in den letzten Jahren große Fortschritte. Segelflugzeuge der Kategorie F5J werden heute nach Modellen gegossen, obwohl die manuelle Arbeit noch immer einen großen Anteil hat. Deshalb überrascht es nicht, dass sie nicht gerade billig sind.

"Segelflugmodelle und Wettkampfmodelle mit Elektroantrieb, das ist der Trend der letzten Jahre. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit diesem Sport oder Hobby. Man kann selbst auf die Wiese gehen und das Modell mit dem Elektromotor zum Fliegen bringen. Dann segelt man mit Hilfe der thermischen Aufwinde."

Bogomir Štempihar, Direktor eines Flugmodellwerks

Das Modellfliegen ist zeitaufwendig, nicht nur wegen der Vorbereitungen auf den Wettkampf. Die ältere Generation plant und fertigt ihre Unikate am liebsten noch selbst. Marko Zubalič aus Tržič meint, dass er den Modellen auf diese Art eine Seele einhaucht. Auch wenn sie vielleicht außer Konkurrenz fliegen.

"Es ist interessant, wie man aus einem Stück Holz, sagen wir einem Brett, langsam Stücke und Rippen herausschneidet, die man dann überzieht. Das Ganze wird zu einem Flügel. Das ist spannend!"

Marko Zubalič, Modellflugverein Ventus

"Der Zugang meines Vaters zum Modellfliegen ist sicher anders als meiner. Er arbeitet viel lieber mit älteren Materialien, mit klassischen Konstruktionen. Ich habe einen modernen Zugang, mache viele Dinge am Computer und erst später, wenn ich alles vorbereitet habe, übertrage ich das Ganze auf die physische Ebene."

Emil Zubalič, Wettkampfteilnehmer

Der lang ersehnte Wunsch nach dem Fliegen begleitet den Großteil der Modellflieger schon seit ihrer Jugend. Und er lässt sie in der Regel ihr Leben lang nicht los. Es ist also nicht verwunderlich, dass bei Wettkämpfen Piloten sehr unterschiedlichen Alters aufeinander treffen. Die Erfahrungen werden von Generation zu Generation weitergegeben.

Auch bei Emil war es so, denn alles, was er kann und weiß, hat er vom Vater gelernt:

"Mein Vater hat mir alles beigebracht, was das Modellfliegen und die Konstruktionen betrifft, also das Zusammenbauen und das Beherrschen von Materialien, Techniken, Elektrotechnik, also alles, was mit dem Modellflugzeug in Verbindung steht, bis es in der Luft fliegt."

Emil Zubalič

Jetzt verbindet sie die gleiche Leidenschaft.

"Das ist eine Männersache, weil es hier so gut wie keine Frauen gibt. Wir sind Vater und Sohn und zugleich Freunde! Es ist schön, wenn die Männer etwas gemeinsam unternehmen."

Marko Zubalič


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