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Rai-Triest Die weltberühmte Mosaikschule von Spilimbergo

Die Mosaikschule in der kleinen friulanischen Stadt Spilimbergo wurde 1922 gegründet, in einem Gebiet, in dem die Mosaikkunst seit Jahrhunderten verwurzelt war.

Von: Tiziana Toglia

Stand: 15.01.2017 | Archiv

Mosaik | Bild: BR

"Ich heiße Alina." "Ich bin Sara." "Ich komme aus Zentralrussland.", sagt Alina. "Ich komme aus Sizilien.", sagt Sara. "Dieses Mosaik ist eine unserer Aufgaben, ein Auge in byzantinischer Technik.", erklärt Alina. "Wir suchen gerade die Farbskala aus." beschreibt Sara.

Alido Gerussi

Alido Gerussi, Präsident der Mosaikschule: "Die Schule ist weltweit gesehen das wichtigste Zentrum für die Berufsausbildung von Mosaikkünstlern. So haben wir Studierende, die wirklich aus der ganzen Welt kommen. Am Beginn nahm die Schule, sage ich, Kinder auf, die nur die Grundschule besucht haben. Heute hingegen haben unsere Studenten ein Diplom oder ein Doktorat. Sie sind mindestens 18 und höchstens 30 Jahre alt und kommen von verschiedenen Fakultäten, auch von solchen, die nichts mit Kunst zu tun haben."

Die Unterrichtssprache ist Italienisch. Die Anwesenheit ist verpflichtend. 38 Unterrichtsstunden pro Woche. Die praktische Ausbildung hat Vorrang.

Evelina Della Vedova

Evelina Della Vedova, Mosaik-Meisterin: "Der Unterricht an dieser einzigartigen Schule ist historisch strukturiert. Zuerst wird die Nachbildung des römischen Mosaiks gelehrt, dann des byzantinischen. Zwischen diese zwei Perioden fügen wir andere Techniken ein, zum Beispiel die Technik in umgekehrter Richtung auf dem Papier. Wir steigern den Schwierigkeitsgrad für die verschiedenen Techniken und folgen damit der historischen Entwicklung. Dazu kommen der theoretische Unterricht zur Anwendung der Farbe für Mosaiken, und das Studium des figurativen und zeitgenössischen Mosaiks."

"Es ist eine Farbe, die sich von der Malerei unterscheidet, weil sie aus Pixeln konstruiert ist. Es ist eine Farbe mit dynamischer Wirkung, würde ich sagen. In Wirklichkeit schafft sie einen Kontrast zwischen großer Menge von Farbe und kleinen Steinen. Aus der Nähe betrachtet ist der Eindruck ganz anders als aus der Distanz. Das Verschmelzen der Farbe mit der Lasur führt oft zu unvorhersehbaren Resultaten. Ich glaube, es ist wichtig, zu bedenken, dass wir Elemente miteinander verbinden, die in der Einheit einen Wert haben und zusammen immer neue Situationen, Formen und Farben erschaffen."

Stefano Jus, Mosaik-Meister


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