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BR Der kletternde Fotograf Christian Pfanzelt

Am Fuße des Wettersteingebirges ist er aufgewachsen, der Fotograf Christian Pfanzelt. Hier fühlt sich der Oberbayer wohl, kennt sich aus, weiß, wo die schönsten Plätze sind für seine Postkartenmotive: in den Bergen rund um Garmisch-Partenkirchen.

Von: Sabine Schmalhofer

Stand: 23.04.2017 | Archiv

Foto eines Marterls | Bild: BR

"Für mich sind die Berge natürlich auch Arbeitsgebiet, logisch, aber es ist auch ein Ruhepol: einfach ins Tal runterschauen und auch ein wenig Demut zu haben: wie klein wir doch sind gegenüber den riesigen Bergen auf dieser Welt."

Christian Pfanzelt

Christian arbeitet nicht nur in seiner Heimat; auch in den USA, in den Nationalparks, ist er seinem Lieblingsmotiv auf der Spur. Die Berge dort sind nicht immer so menschenleer.

"Im Yellowstone-Nationalpark zum Beispiel schleusen sie in einem Sommer drei Millionen Besucher durch. Und das ist schon sehr viel. Ich war im November dort und war alleine – ein Geschenk."

Christian Pfanzelt

Wochenlang war er in den USA unterwegs. Seine Bilder sind in Magazinen und Kalendern zu sehen und er zeigt sie auf Vorträgen.

Der Fotograf ist selbst aktiver Bergsportler und Profikletterer bis zum zehnten von maximal zwölf Schwierigkeitsgraden. Das hilft ihm: so kann er authentisch auch für Bergsportfirmen oder Ausrüster seine Modelle ablichten…

"Da geht‘s dann immer schnell. Da ist viel Hektik. Da muss dann viel durchfotografiert werden, an einem Tag. Für mich selbst mag ich dann aber auch das Entschleunigte, diese Landschaftsfotografie. Da steht man früh auf, ist ganz alleine, da macht man nur ein, zwei Bilder zum richtigen Zeitpunkt. Das ist eine Art der Fotografie, die natürlich sehr schön ist und entschleunigt."

Christian Pfanzelt

Christian Pfanzelt

Berge sind seine Kraftquelle und seine Leidenschaft: Christian Pfanzelt arbeitet seit über 20 Jahren als Fotograf und beobachtet Veränderungen in der Bergwelt, beunruhigende Entwicklungen wie etwa in den Dolomiten:

"Der Marmolata-Gletscher auf der Nordseite: wenn man da vor 20, 25 Jahren war, da konnte man auf dem Gletscher noch mit den Ski herunterfahren. Und jetzt ist davon fast nichts mehr übrig."

Christian Pfanzelt

In den Alpen haben die Gletscher über die Hälfte ihrer Fläche verloren, so die internationale Alpenschutzkommission Cipra. Und bis Ende des Jahrhunderts könnten einige Gletscher völlig verschwunden sein.

Das Ökosystem Berg reagiert sensibel, das weiß auch Christian Pfanzelt. Er reist gerne durch die Welt und kommt genauso gerne wieder zurück, in die Heimat, in die Alpen. Er hofft, dass sie als Naturerlebnis noch lange erhalten bleiben.

"Mein Wunsch für die Alpen wäre, dass man sie nicht so sehr kommerzialisiert und zubaut. Wir haben genügend Seilbahnen und sehr viele Wege, ein sehr gutes Wegenetz, wo sich die Leute bewegen können. Ich denke, es braucht nicht irgendwelche Attraktionen, um sich in den Alpen wohlzufühlen."

Christian Pfanzelt

Im Yosemite-Nationalpark

Christian fühlt sich wohl in den Bergen, egal ob in der weiten Welt oder zuhause zwischen Karwendel und Wetterstein. Er geht weiter auf Motivsuche. Es gibt schließlich immer wieder Neues zu entdecken….


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Kommentieren

Josef, Sonntag, 23.April 2017, 17:28 Uhr

1. Fehler im Bildkommentar

Bitte den Bildkommentar zum letzten Bild berichtigen.
Das Bild zeigt den "Halfdome" der im Yosemite Nationalpark in Kalifornien ist,
nicht im Yellowstone National Park in Wyoming. Wird immer wieder gerne verwechselt,
sind aber gut 1500km Entfernung.
Danke für den sonst guten Bericht !
Bergfotograf - ein Traumberuf !!

  • Antwort von Alpen-Donau-Adria, Sonntag, 23.April, 21:51 Uhr

    Vielen Dank für den Hinweis! Haben wir geändert.