BR Fernsehen

Jetzt mal ehrlich Verstrahltes Bayern: Wie viel Wahrheit ist uns zumutbar?

Strahlung in Bayern nach 30 Jahre Tschernobyl | Bild: BR

Montag, 14.03.2016
20:15 bis 21:00 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
2016

Moderation: Rainer Maria Jilg

Noch heute, 30 Jahre nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl im April 1986, ist die Strahlenbelastung in bestimmten bayerischen Gegenden höher als in anderen. Es sind die Gegenden um Regen oder Augsburg, in denen Regenwolken wenige Tage nach der Katastrophe radioaktive Stoffe aus der Luft gewaschen hatten.

Über 100 Messstellen stehen in Bayern, an denen Jäger des Bayerischen Jagdvereins (BJV) überprüfen, ob und in welchem Ausmaß Wildtiere radioaktiv verstrahlt sind. Einer von ihnen war bis vor Kurzem Helmut Rummel. Er sagt, dass vor allem Wildschweine aus den Landkreisen Augsburg und Regen immer noch enorm radioaktiv belastet sind. Doch weder der BJV noch die Staatsforsten noch das Umweltministerium machen dies publik, also wurde Rummel selbst aktiv und ging vor wenigen Monaten an die Öffentlichkeit – woraufhin ihm der BJV die Verantwortung für die Messstelle entzog. Rainer Maria Jilg fragt nach: Was sind die Gründe? Und warum läuft das im benachbarten Baden-Württemberg anders – dort gibt es eine genaue Übersichtskarte zur aktuellen radioaktiven Belastung.

Auch in Bezug auf Krebserkrankungen finden Betroffene und Experten, dass mögliche Zusammenhänge zur Reaktor-Katastrophe nicht ausreichend untersucht, dokumentiert und veröffentlicht werden: Noch immer hat Deutschland kein bundesweites Krebsregister. Statistische Erhebungen von Fällen erhöhter Leukämie- oder Schilddrüsenerkrankungen in den betroffenen Gebieten gibt es nur wenige. Rainer Maria Jilg lernt eine Frau kennen, die an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist und den Verdacht hat, dass die nukleare Katastrophe von 1986 damit zu tun haben könnte.

Rainer Maria Jilg, gebürtiger Augsburger, fährt mit dem Experten Prof. Dr. Lengfelder in die Wälder rund um seine alte Heimat und untersucht die radioaktive Belastung des Bodens. Er trifft Anti-Atomkraft-Aktivisten von damals und heute und fragt in Gundremmingen nach: Was hat man aus den Reaktor-Katastrophen in Tschernobyl und vor fünf Jahren in Fukushima gelernt?

"Jetzt mal ehrlich" – kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt – oder bewegen muss.

Regie: Susanne Fiedler
Redaktion: Andrea Bräu

Jetzt mal ehrlich - kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt - oder bewegen muss.