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Herr der Höllentalklamm Hans Hofmann und sein Höllentalklamm-Museum

Die Höllentalklamm am Fuß der Zugspitze gehört zu den eindrucksvollsten Naturschauspielen im Alpenraum. Aus der ganzen Welt pilgern heute Wanderer von Hammersbach aus hinauf ins Wettersteingebirge. Viele Zugspitz-Aspiranten nehmen den Weg durch die Klamm. Er führt vorbei an der neuen Höllentalangerhütte. Dass Wanderer sicher durch die Klamm und wieder zurückkommen, ist auch ein Verdienst von Hans Hofmann aus Garmisch-Partenkirchen.

Von: Angela Braun

Stand: 22.09.2016 | Archiv

Seit 36 Jahren ist der passionierte Bergsteiger Klamm-Referent in der DAV Sektion Garmisch-Partenkirchen. Dank seines ehrenamtlichen Engagements steht am Eingang der Höllentalklamm ein kleines Museum.

Das Wasser tobt, Männer in schweren Lodenjacken klettern auf übereinander gesteckten Holzleitern die steilen Felsen hinauf. In ihren Rucksäcken schleppen sie das Werkzeug, um einen Weg durch die schier unüberwindbaren Wände der Höllentalklamm zu bauen. Dokumentiert wird das von eindrucksvollen Schwarzweiß- Fotografien aus dem Jahr 1903. Sie hängen in dem kleinen Höllentalklamm-Museum. Vor über 100 Jahren wollte der Ingenieur Adolf Zoeppritz, damals Vorsitzender der DAV Sektion Garmisch, die Klamm erschließen. An ihn erinnert Hans Hofmann mit seinem Höllentalklamm-Museum.

Mit seinen Eltern war Hans Hofmann aus Garmisch-Partenkirchen oft beim Wandern. Einmal im Jahr ging es immer auf's Kreuzeck, dann über das Hupfleitenjoch und die Höllentalklamm zurück nach Hammersbach. Als 1950 das elektrische Licht in der Klamm erneuert wurde, hat der damals 10 Jahre alte Hans Kabel in seinem Rucksack hinauftragen. Seit 1980 ist Hans Hofmann nun Referent für die Höllentalklamm in der DAV Sektion Garmisch-Partenkirchen. Als erstes ließ er dem Kassenwart am Eingang der Höllentalklamm eine überdachte Kammer bauen, einen Raum mit Kasse und Drehkreuz, damit er nicht mehr bei Wind und Wetter im Freien stehen musste. In der Klamm wurden die Treppen mit Beton erneuert, Geländer und Beleuchtung verbessert. Schon immer wollte Hans Hofmann dort auch ein Museum haben, das die Entstehung der Höllentalklamm dokumentiert. Vor ein paar Jahren kam ein Anruf, dass eine 3 x 4 Meter kleine Holzhütte zu verschenken sei – Hans Hofmann griff sofort zu.

Die Holzbretter wurden mit dem Hubschrauber hinaufgeflogen und direkt hinter dem Eingang zur Höllentalklamm wieder zusammengesetzt. Die Holzhütte scheint an der Felswand zu kleben, drinnen hängen grandiose Fotografien, die den spektakulären Wegebau durch das Höllental zeigen. Außerdem können die Besucher erfahren, aus welchen Gesteinsarten das Wetterstein besteht. Tafeln erinnern an den Molybdän-Abbau im Höllental. Dieser Rohstoff im Bleierz war ein begehrter Härtezusatz für Stahl im Ersten Weltkrieg. Im Museum hängt auch einer der klassischen gelben Kleppermäntel, die früher ausgegeben wurden, schließlich war der Weg durch die Klamm immer schon sehr feucht. Gut durchdacht ist auch der Boden der kleinen Museumshütte. Er besteht aus Gitterrosten, damit Nässe und Dreck durch den Rost fallen können, denn die Besucher kommen tropfnass aus der Klamm ins Museum.

Unterstützt wurde der langjährige Klamm-Referent von Peter Schwarz. Der Alpenvereinshistoriker der Sektion Garmisch-Partenkirchen hat viel zur Gestaltung des kleinen Museums beigetragen, betont Hans Hofmann. Wer durch die Klamm wandern will, bezahlt vier Euro, der Eintritt ins Höllentalklamm- Museum ist im Preis inbegriffen. Rund 70.000 Besucher kommen jedes Jahr zwischen Mai und Oktober in die Höllentalklamm. Dass es künftig nicht weniger werden, auch dafür sorgt der Klammreferent mit seinen Werbebroschüren, die er eigenhändig im ganzen Landkreis und bis nach Tirol verteilt.

Karte: Das Höllental

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Karte: Das Höllental


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